Innerer Einklang: Frank Gehry und Hans Scharoun

Der stilistische Einfluss, der von den Bauwerken Frank Gehrys und Hans Scharouns ausgeht, ist allgegenwärtig. Die These, ob die beiden Architekten sich auch gegenseitig inspiriert haben, stellt die Ausstellung in den Raum und prüft sie anhand von unterschiedlichen Projekten. 



Der Besucher darf sich über originale Modelle, Konzeptzeichnungen und diverse Hintergrundinformationen freuen, die die visionäre Arbeitsweise der beiden Protagonisten spürbar machen. Besonders ausführlich wird auf die Berliner Philharmonie Hans Scharouns eingegangen. Die zukunftsweisende Quintessenz des Projekts war die neuwertige Idee des Weinbergprinzips, bei dem sich die Zuschauerränge auf Terrassen rings um das Orchester staffeln. Erstmals ist es den Konzertbesuchern möglich, dem Dirigenten in die Augen zu sehen, was beim klassischen Schuhschachtelprinzip eines Konzerthauses schon die architektonische Grundform verhinderte.



Mit dieser bahnbrechenden Erfindung beeinflusste Hans Scharoun viele seiner nachfolgenden Kollegen, unter ihnen auch Frank Gehry. Dieser eröffnete genau 40 Jahre später seine eigene Interpretation eines innovativen Tempels der klassischen Musik: die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles. Auch wenn die opulente, geschwungene Fassade einen ganz anderen Eindruck vermittelt, als die Berliner Philharmonie, so zitiert sie doch tief im Inneren das Weinbergprinzip Hans Scharouns.



Neben diesen beiden Hauptprojekten widmet sich die Ausstellung auch dem direkten Bezug Frank Gehrys zum Ausstellungsort Berlin, den er durch die Realisierung von drei Projekten vor Ort erhalten hat.



Gefördert wird die Veranstaltung durch die Stiftung Brandenburger Tor und das Getty Research Institute, Los Angeles.