09.06.2009 Tina Seyffert

Jetzt von Sonderkonjunkturen profitieren?

Aktuelle Architektur vor Ort
Großprojekte wie Stuttgart 21, Hamburger Hafencity und Wilhelmsburg, sowie diverse Retortenstadtteile sind weithin bekannt und einige Architekten können sich an ihnen beteiligen. Für Architekten, die sich nicht im Umfeld dieser Großprojekte bewegen, gilt es dennoch die Augen offen zu halten. Denn in jeder Stadt gibt es Projekte, die jetzt durch oder gerade wegen der staatlichen Förderungen des Konjunkturpakets überhaupt erst angegangen werden können. Es lohnt sich auf jeden Fall Kontakt zu Stadtverwaltungen zu halten und die aktuellen Debatten vor Ort zu verfolgen.

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Vom Reformstau zum Reformbau
Durch Bildungsreformen haben sich die räumlichen Bedürfnisse von Schulen und Hochschulen verändert. Auch Kindergärten nehmen nicht mehr nur Kinder ab drei Jahren auf. Kleinere Kinder haben nicht kleinere Bedürfnisse, sondern schlichtweg andere. Dies muss nun bei Räumlichkeiten und Mobiliar berücksichtigt werden. Schulen werden zu Ganztagsschulen und brauchen Mensen, Cafeterien, Bistro?s und andere Einrichtungen, die dem neuen Angebot gerecht werden.
In den Hochschulen wurde und wird allerorts von Diplom- und Magister- auf Bachelor- und Masterstudiengänge umgestellt werden. Viele Bachelor- und Masterstudiengänge werden von den Hochschulen eingeführt, um wettbewerbsfähig zu bleiben oder es zu werden. Auch hier werden vielerorts Baumaßnahmen notwendig. Es lohnt also eine Auseinandersetzung mit den neuen Bedingungen im KiTa-, Schul- und Hochschulbau. Zum Thema "Schulsanierung" hat DETAIL.de bereits berichtet.
Katastrophenschutz und Erdbebensicherheit
Ähnlich punkten, wie mit energetischer Sanierung beispielsweise, können Architekten und Landschaftsplaner mit ausgeklügeltem Schutz vor Katastrophen. Gerade Städte an Fließgewässern, die schon mal zu reißenden Fluten werden können, sind für neue Ideen und Lösungen dankbar. Aufgrund des Klimawandels werden sich in den kommenden Jahren Überflutungen, Erdbeben und Orkane häufen. Wer wirklich nachhaltig bauen möchte, sollte unbedingt auch den Schutz vor Katastrophen und Sicherheit bei Erdbeben berücksichtigen. Spezialisten auf diesem Gebiet haben bereits jetzt ausreichend zu tun. Aktuell sitzen die Fachleute für dieses Themenfeld in Japan. Hier kann man sich Anregungen holen.

Ideen für die Zukunft
Impulse kommen oft auch von Messen und Ausstellungen. Bekannt für neue Ideen in Architektur und Stadtentwicklung sind die IBA?s. Zurzeit werden in Deutschland drei Internationale Bauausstellungen, IBA?s, durchgeführt: Die IBA Fürst-Pückler-Land, die IBA Stadtumbau Sachsen-Anhalt und auch die IBA Hamburg ist schon gestartet. Mehrere andere Städte und Regionen sind an einer Bauausstellung und den damit verbundenen neuen Ideen für Städtebau und Stadtentwicklung interessiert. Denn neue Impulse sind vielerorts dringend notwendig. Architekten, Stadt- und Landschaftsplaner und Ingenieure haben hier die Gelegenheit Neues auszuprobieren und umzusetzen.

Europas größte Landschaftsbaustelle
Bei der Internationale Bauausstellung Fürst-Pückler-Land etwa, die von 2000-2010 läuft ist das Hauptthema „Landschaft“. In der Lausitz werden aus den ehemaligen Braunkohlearealen und Gruben neue Seen sowie Freizeit- und Erholungsgebiete geschaffen. Es gilt für Industriebauten, Bergbaugeräte, Werkssiedlungen und großflächige Industrieareale neue Nutzungsmöglichkeiten zu finden. Michael Feiler vom Kompetenzzentrum Schwimmende Architektur bei der IBA Fürst-Pückler-Land stand DETAIL X bereits Rede und Antwort und aus dem Gespräch wird deutlich, dass es in der Lausitz für Planer, Entwickler und Architekten einiges zu tun gibt, um die neuen Ideen zu realisieren.
Zur IBA Fürst-Pückler-Land

Neue Perspektiven in der Stadtentwicklung
Die IBA Stadtumbau Sachsen-Anhalt läuft von 2003 ebenfalls bis 2010. Hier versucht die Landesregierung Sachsen-Anhalts zusammen mit der Bauhausstiftung Dessau und der Landesentwicklungsgesellschaft SALEG "Neue Perspektiven für Städte im Umbruch" zu finden. Sie tut das, um dauerhaft eine leistungsfähige und günstige Infrastruktur in insgesamt 19 Städten Sachsen-Anhalts zu erreichen. Es gilt Probleme, wie die hohe Arbeitslosigkeit, den immensen Wegzug und die Suburbanisierung zu bewältigen. Wer sich also mit dem Thema „Stadtentwicklung“ und „Stadtzukunft“ beschäftigt, kann sich hier sehr gut einbringen.
Zur IBA Stadtumbau Sachsen-Anhalt

Architektur als Verbindungselement
Die Internationale Bauausstellung in Hamburg läuft seit 2006 und feiert 2013 ihr Finale. Hierbei wagt Hamburg wagt den „Sprung über die Elbe“ und will für das Zusammenwachsen des nördlichen und südlichen Teils Stadt sorgen. Hauptaugenmerk liegt auf den Elbinseln. Dazu kommen die Stadtteile Hamburg-Veddel und Hamburg-Wilhelmsburg sowie der Harburger Binnenhafen. Zum Ende der Bauausstellung findet dann auch noch die Internationale Gartenschau 2013 in Wilhelmsburg statt. Daher lohnt es sich beides zu verbinden.
Zur IBA Hamburg

Aus diesen neuen und zukunftsweisenden Projekten kann man profitieren, wenn das Thema für das eigene Aufgabenspektrum stimmt und der Ort reizvoll ist. Die Kompetenzzentren können für ihre Projekte und Aktivitäten Verstärkung gebrauchen.

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