24.04.2018

Jonas Hamberger – DETAIL Stipendiat 2018/2019

Foto: Jonas Hamberger


(Foto: zur Verfügung gestellt von Jonas Hamberger)

Lebenslauf

Jonas Hamberger, geboren 1992 in Immenstadt im Allgäu, studierte Architektur im Bachelor an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, an welcher er als Tutor im Bereich der Tragwerkslehre arbeitete und mit dem Deutschlandstipendium 2014/15 ausgezeichnet wurde. In Würzburg war er mehrere Jahre als 2. Vorsitzender im Verein zur Förderung der jungen Architekturszene e.V. tätig und arbeitete im Zuge seines Praxissemesters zehn Monate bei Buchner Bründler Architekten in der Schweiz. Seit 2017 absolviert er sein Masterstudium an der Technischen Universität München und arbeitet parallel im Büro Kofink Schels.

Was bedeutet das DETAIL Stipendium für dich bzw. was erwartest du dir davon?

In erster Linie sehe ich das DETAIL Stipendium als eine große Anerkennung und Wertschätzung meiner bisherigen Arbeit. Als Bestätigung, mich weiterhin zu engagieren und mich zusätzlich zur rein universitären Ausbildung selbst zu erkunden, um eigene Blickwinkel und Denkansichten formulieren zu können. Gleichzeitig eröffnet sich mir durch die finanzielle Unterstützung des Stipendiums die Möglichkeit, mein persönliches gestalterisches Schaffen zu intensivieren und  darin unabhängiger zu werden. Ich freue mich auf den inspirierenden Dialog mit den anderen Stipendiaten und Kollegen sowie die Chance, erste Kontakte in meinem zukünftigen Arbeitsumfeld knüpfen zu können.

Welchen Stellenwert hat die Architektur in deinem Leben und welche Themen beschäftigen dich sonst noch?
Architektur ist für mich etwas Allgegenwärtiges. Allgegenwärtig in meiner Gedankenwelt und steht doch immer im Bezug zum Leben und dem jeweiligen soziokulturellen Kontext. Mich reizt dieser Bezug zum Leben. Seit ich Architektur studiere, hat sich mein Interessensfeld sicherlich geändert und ändert sich noch. Kunst und Fotografie, aber auch Design und dessen theoretische Parallelen zur Architektur beschäftigen mich. Außerdem reise ich gerne. Die Erfahrungen beim Reisen, die sich häufig nur durch die Traditionen und geografischen Faktoren an einem bestimmten Ort erleben lassen, faszinieren mich.

Statement der Jury zu den eingereichten Arbeiten von Jonas Hamberger:

Die Arbeiten von Jonas Hamberger zeigen einen gelungenen Umgang mit symbolischen Referenzbezügen, welche er gezielt einsetzt und klar in eine eigene Formensprache übersetzt. Dabei ergibt sich ein geschlossenes und individuelles Bild seiner Arbeiten, die sich in der Darstellung als auch in der Architektur auszeichnen.

Projektbeispiel:
HORTUS CONCLUSUS

Blick in das Kolumbarium; Foto: Jonas Hamberger

Blick in den gefassten Garten; Foto: Jonas Hamberger

Blick über die Spree; Foto: Jonas Hamberger

Konzeptskizze Schwellenräume; Foto: Jonas Hamberger

Strukturmodell; Foto: Jonas Hamberger

Umgebungsmodell Beton; Foto: Jonas Hamberger

Lageplan Wrangelkiez Kreuzberg; Grafik: Jonas Hamberger

Situation Cuvrybrache; Grafik: Jonas Hamberger

Vertikale Schwellenräume – Isometrie; Grafik: Jonas Hamberger

Der Garten – Grundriss EG; Grafik: Jonas Hamberger

Das Fundament – Grundriss UG; Grafik: Jonas Hamberger

Das Kolumbarium – Grundriss OG; Grafik: Jonas Hamberger

Schnitt durch das Kolumbarium; Grafik: Jonas Hamberger

Schnitt durch den Garten; Grafik: Jonas Hamberger

Ansicht Schlesische Straße; Grafik: Jonas Hamberger

Fassadenschnitt; Grafik: Jonas Hamberger

Auf der Cuvrybrache in Berlin Kreuzberg soll ein Friedhof entstehen. Ein Ort, der die Freifläche mit ihrer einzigartigen Lage an der Spree erhält und mit einer Nutzung versieht, die unabhängig vom kommerziellen Gedanken nicht nur bestimmten Menschen vorbehalten ist. Ein Friedhof im Zentrum der Stadt, der das Thema des Sterbens aus seiner verdrängten Position zurück zur Alltäglichkeit führt und sich mit der räumlichen Qualität des eingefriedeten Raumes beschäftigt.

Um eine möglichst großzügige Freifläche im Zentrum zu erhalten, werden die benötigten Nutzungen wie Trauerhallen, Krematorium und Verwaltung in die Erde versenkt. Diese sind im Grundriss durch ihren Funktionsablauf strukturiert und werden durch die beiden Höfe gegliedert, welche die zwei zentralen Orte im Untergeschoss bilden. Die Volumetrien der Nutzungseinheiten im Untergeschoss formen eine ablesbare Topografie im Erdgeschoss und verorten sich vertikal mit dem gefassten Raum.
Der Garten im Erdgeschoss wird durch eine ruinenartige Topografie aus Grabfeldern gegliedert. Diese ergibt sich aus der Überlagerung von gebauter Struktur und Landschaft. Das Thema der Ruine als Symbol des Verschmelzens von Mensch und Natur.

Um die Grünfläche legt sich ein raumbildender Blockrand, der als Urnenkolumbarium dient. Er ist in vier Stockwerken organisiert und fasst die Freifläche nach dem Thema des geschützten Gartens. Im Erdgeschoss schwebt der Riegel und bildet durch die Anordnung einer Kolonnade einen ersten offenen Schwellenraum zwischen innen und außen, zwischen Stadt und Garten. Die Kolumbarien sind durch eine Raumstruktur aus Enfiladen strukturiert. Diese schaffen durch ihre Dualität zwischen privatem und öffentlichem Raum einen weiteren Schwellenraum, der den Trauernden die Möglichkeit gibt, ihren Hinterbliebenen ungestört zu gedenken.

Erschlossen wird der gesamte Friedhof über Rampen, die sich im Bereich des Blockrandes befinden und als vertikales Schwellenobjekt dienen. Sie verdeutlichen das intensive Wahrnehmen des durchschrittenen Weges und bereiten den Trauernden über eine differenzierte Ausformulierung der einzelnen Rampen auf die bevorstehende Situation vor.

Um Zeit spürbar zu machen, ist Veränderung unabdingbar. So werden die Materialien roh verwendet, um deren Alterung anschaulich zu machen. Auch die Erinnerung spielt eine wichtige Rolle. Genau wie die Hinterbliebenen in ihr schwelgen, sollen auch die Materialien ihre Geschichte erzählen.
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