Kammer zur Situation der Architekten

„Die öffentlichen Bauaufträge werden gerade den Wegfall der gewerblichen Aufträge kompensieren". So äußerte sich der Präsident der Bundesarchitektenkammer Sighart Schmid in einem Artikel der WELT zur aktuellen Situation der Architekten in Deutschland. DETAIL.de fasst die Kernaussagen zusammen.

Die 120 000 deutschen Architekten in rund 40 000 Büros haben nach Angabe der Bundesarchitektenkammer 2008 wie schon im Vorjahr einen Umsatz von 7,4 Mrd. Euro erzielt. Sighart Schmid rechnet trotz der Milliarden aus dem Konjunkturpaket nicht mit einer Zunahme der Umsätze für 2009, da diese die weggefallenen Aufträge aus dem Gewerbe gerade auffangen würden.

Ein Problem der Konjunkturprogramme sei außerdem die verordnete Eile. Dadurch bliebe oftmals die Qualität auf der Strecke. "Wer beim Planen spart, zahlt beim Bauen und beim Betrieb drauf", so der Kammerpräsident. Die Kammer fordert deshalb die Abgabefristen für die Vorhaben aus dem Konjunkturpaket zu verlängern.

Eine weitere Forderung der Kammer an die Politik ist die Schaffung besserer Rahmenbedingungen für die Architekten. Dazu gehört ein einheitliches Bau- und Planungsvertragsrecht. Ein Problem ist nach der Meinung von Schmid vor allem auch die Haftung. Dadurch entstünden bedrohliche Szenarien für die Büros, die bei Bauvorhaben geplant haben, bei denen bauausführende Betriebe Konkurs gegangen seien. Denn dann würde man sich immer an die Architekten halten, so der Kammerpräsident.

Und auch in der seit 18. August 2009 in Kraft getretenen HOAI bestünde noch Verbesserungspotential. Schmid verlangt hier eine weitere Modernisierung der Honorarordnung, die sich über den gesamten Planungsprozess der Bauvorhaben erstrecken sollte. Außerdem sollte die Honorarordnung in die fachliche Verantwortlichkeit des Bundesbauministeriums kommen.