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Kontextuelle Fassadenvielfalt in Greenwich
Das neue Akademie- und Bibliotheksgebäude der University of Greenwich wurde im Dezember 2014 eingeweiht. Sowohl der örtliche Kontext als auch die Vorgaben des Denkmalschutzes waren zentrale Punkte bei der Planung der Architekturschule, die durch eine komplexe Gebäudestruktur und eine vielfältige Fassadengestaltung charakterisiert ist.
Architekten: Heneghan Peng Architects, Dublin
Standort: Akademie- und Bibliotheksgebäude der University of Greenwich, Stockwell Street, London
Architekten: Heneghan Peng Architects, Dublin
Standort: Akademie- und Bibliotheksgebäude der University of Greenwich, Stockwell Street, London
Der von Heneghan Peng Architects entworfene kompakte und doch relativ kleinteilig gegliederte Gebäudekomplex liegt auf dem Areal der UNESCO-Welterbestätte, dessen Zentrum das National Maritime Museum und das Old Royal Naval College von Christopher Wren, Nicholas Hawksmoor und John Vanbrugh bilden. Zu jeder Seite präsentiert sich der Neubau mit einem komplett anderen Gesicht und reagiert so auf die umliegenden Gegebenheiten. Im Süden flankiert ein Hotel, auf der Gebäuderück¬seite im Osten eine georgianische Reihenhauszeile und im Norden eine Bahnlinie das Baugrundstück. Einen wichtigen Bezugspunkt bildet überdies die St. Alfege Church – ebenfalls von Hawksmoor – auf der anderen Seite der Stockwell Street im Westen.
Der bis zu fünf geschosshohe Block besteht aus fünf parallel angeordneten Gebäuderiegeln, deren Zwischenräume sowohl als offene Innenhöfe als auch als glasüberdeckte Erschließungszonen fungieren. Des Weiteren sind dort kleinere Büros und Technikzonen untergebracht.
Grundsätzlich lassen sich im Gebäude zwei Hauptfunktionen unterscheiden. Die Universitätsbibliothek ist in den nördlichsten beiden Baukörpern inklusive dem dazwischen liegenden Atrium untergebracht, während die Arbeits-, Seminarräume und Büros der Fakultäten für Architektur, Landschaftsarchitektur und digitales Gestalten im Rest des Gebäudes beherbergt werden.
Grundsätzlich lassen sich im Gebäude zwei Hauptfunktionen unterscheiden. Die Universitätsbibliothek ist in den nördlichsten beiden Baukörpern inklusive dem dazwischen liegenden Atrium untergebracht, während die Arbeits-, Seminarräume und Büros der Fakultäten für Architektur, Landschaftsarchitektur und digitales Gestalten im Rest des Gebäudes beherbergt werden.
Im Erdgeschoss sind die öffentlichsten Funktionen - darunter ein Café, Läden, Ausstellungsflächen und zwei bis ins Untergeschoss reichende Hörsäle vorgesehen. Das komplette erste Geschoss des Fakultätsgebäudes wird von weitläufigen, nur durch schallschluckende Raumteiler untergliederten Arbeitsbereichen der Studenten eingenommen. Ein leicht abgesenkter, zehn Meter hoher Saal für Pin-ups und Entwurfskritiken, der von offenen Galerien flankiert wird, bildet das Zentrum des Lehrbetriebs. Für die Studenten der Landschaftsarchitektur wurden auf den Flachdächern 14 Gärten mit einer Gesamtfläche von 2800 m² angelegt, die mit ihrer vielseitigen Bepflanzung aus Obstgehölzen, Weinstöcken und Gewächshäusern als Lehrobjekt dienen sollen.
Die Bibliotheksfassade im Norden, ist in eine zickzackförmigen Konfiguration aus glasfaserverstärkten Betontafeln und geschosshohen Verglasungen aufgelöst und wirkt so dem Eindruck eines allzu massiven Gebäudevolumens entgegen. Jede der vorgefertigten Fassadentafeln aus Beton ist 3,25 Meter hoch und wurde mit einem Zuschlag aus Dolomit versehen, um sie farblich an die Kalksteinfassade an der Stockwell Street anzupassen. Einzig die verglaste Fassade des Bibliotheksfoyers im Erdgeschoss bildet hier eine Ausnahme. Innen liegende, perforierte Aluminiumpaneele sorgen in diesem Bereich für einen gewissen Sonnenschutz.
Der Unterschied zwischen Panoramaverglasung zu ebener Erde sowie den durch die Betonlamellen kanalisierten Blick Richtung St. Alfege Church in den Obergeschossen entspricht auch der inneren Raumnutzung: Während das Erdgeschoss als offene Lobby dient, sind in den Etagen darüber die eigentliche Freihandbibliothek samt fassadennaher Arbeitsplätze sowie kleinere Gruppenarbeitsräume untergebracht. Die kaltsteinverkleideten Stirnseiten der Gebäuderiegel über dem zurückgesetzten Erdgeschoss definieren die Fassade im Westen. Im Inneren überzeugt der rohe Werkstattcharakter aus Sichtbeton, Glas und Metallgittern sowie die skulptural wirkenden Treppenläufe mit ihren anthrazitfarbenen Brüstungen.
Eine ausführliche Print-Dokumentation finden Sie in unserer Ausgabe DETAIL 2015/3 zum Thema "Konzept Industriebauten".