Kunsthalle in Waiblingen eröffnet

Am 30. Mai 2008 wurde in Waiblingen im Nordosten von Stuttgart eine neue Kunsthalle für die Galerie Stihl und Kunstschule Unteres Remstal eröffnet. Das Stuttgarter Büro Hartwig N. Schneider entwarf zwei ovale, etwa sechs Meter hohe Gebäude mit einer industriellen Fassade aus Gussglaselementen.

Die zwei Ovale befinden sich direkt am Ufer der Flusses Rems an der alten Stadtmauer von Waiblingen. Die städtebauliche Absicht ist, dass sich die Stadt wieder mehr zu den Ufern ihres Flusses hin öffnet. Die sehr minimalistisch gehaltenen Bauten besitzen eine dreischichtige transluzente Hülle aus Gussglaselementen und Wärmedämmung. Tagsüber schimmert die Fassade so in einem grünlichen Ton, während sie nachts von innen heraus beleuchtet wird und so am Ufer der Rems strahlt. Der graue Magnesitboden, die Betondecke mit den Neonröhren und die Fassade bilden gemeinsam einen sehr industriellen Charakter für die Galerie Stihl und die Kunstschule.

Für die beiden unterschiedlichen Nutzungen der Gebäude setzte Schneider verschieden funktionale Fassadenelemente ein. Während die Galerie auf transparente Glasflächen verzichten kann und somit einen in sich ruhenden Eindruck vermittelt, wird die Fassade der Schule durch mehrere durchsichtige öffenbare Glaselemente durchbrochen um den offenen Charakter der Schule zu unterstützen, an der Theater, Fotografie und Zeichnen unterrichtet wird.

Auch die Freiraumgestaltung ist von dem Architekten klar durchdacht. Es entstehen mehrere öffentliche Plätze an dem Gebäudekomplex. Das Foyer der Galerie wendet sich dem Museumsplatz und dem gegenüberliegenden Stadtmuseum zu, wo bis 2009 ein weiterer Bau entstehen soll, in dem Verwaltung und Cafè untergebracht werden.