08.02.2009 Tina Seyffert

Landschaftlicher Fußabdruck für die Alpen

Schwindet auf der einen Seite die originäre Bevölkerung mancher Bergdörfer, entstehen auf der anderen Seite neue Resort- und Hotelprojekte. Mehr Sorgfalt bei der architektonischen Gestaltung dieser Großprojekte und mehr Respekt vor der Landschaft als Grundlage des Tourismus ist gefordert. Die Verträglichkeit soll in Zukunft geprüft werden.

In vielen Bergregionen gilt der Tourismus als Haupteinahmensquelle und allzu oft auch als einzige Hoffnung. Gerade viele junge Leute wandern aus den Bergregionen in Großstädte ab, um den nötigen Lebensunterhalt zu verdienen. Die Anzahl der Einwohner schwindet mehr und mehr.

Um Orte zu erhalten und Arbeitsplätze zu bieten, werden Großprojekte für die Beherbergung und Unterhaltung von Touristen vorangetrieben. Sie wecken zunächst Hoffnungen sind auf lange Sicht jedoch keine wirkliche Überlebenschance. Die Investoren kommen von außen und nehmen den Profit auch wieder dorthin mit.

Die Resorts können also zwar zunächst mehr Wertschöpfung bringen, aber auch Landschaft und Dorfbild extrem bedrängen. Der Schweizer Heimatschutz fordert deshalb nicht nur eine sorgfältige Standortwahl bei der Planung touristischer Großprojekte sondern auch eine Architektur, die die Landschaft und die Ursprünglichkeit in hohem Maße berücksichtigt.

Aufgrund der Klimaveränderung schwinden die Gletscher allerorts, sodass auch hier ein Einbruch im Tourismus zu erwarten ist. Die gletschernahen Schneeparadiese, in denen man derzeit selbst noch im August Boarden oder Skifahren kann werden bald einen erheblichen Buchungsrückgang erfahren. Zieht sich also der Gletscher zurück, bleiben bald auch die Touristen fern.

So mutet die enorme Forcierung des Resortbaus in den Bergen an, wie eine Flucht nach vorn. Doch ob hierbei die wahren Probleme der Orte und ihrer Strukturen, sowie der zu erhaltenden Landschaft berücksichtigt werden, liegt im Dunkeln.

Um in Zukunft eine bessere Prüfung auf die Verträglichkeit des Resortbau mit dem ursprünglichen und gewachsenen Umfeld im Einklang mit der Natur gewährleisten zu können haben „Mountain Wilderness“ und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) eine neue Methode entwickelt. Mit ihrem landschaftlichen „Fussabdruck“ kann und soll in Zukunft die Landschaftsverträglichkeit der Resortprojekte geprüft werden kann.

Eine gute und notwendige Sache.

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