19.06.2012 popp@detail.de

Le Corbusier. Le poème de l'angle droit

Von 1947 bis 1953 schuf Le Corbusier eine Folge von Lithographien, die als künstlerische Umsetzung seines Weltbildes und damit auch als eine Art Selbstbildnis bezeichnet werden kann. Erstmals in Deutschland wird im Architekturmuseum der TU München der gesamte Zyklus mit allen begleitenden Vorstudien, Gemälden und Dokumenten gezeigt und damit Le Corbusiers Arbeits- und Gestaltungsprozess nachvollziehbar gemacht. Ort: Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne, 
Arcisstraße 21, 80333 München
Eröffnung: 20. Juni 2012, 19 Uhr
Dauer: 21. Juni bis 2. September 2012

Obwohl dem Werk "Le poème de l'angle droit" höchste Bedeutung zukommt, blieb es lange Zeit relativ wenig beachtet, da dem Künstler Corbusier nicht das gleiche Interesse wie dem berühmten Architekten entgegengebracht wurde. Erst jüngere Forschungen haben nach und nach den im Architekturgedicht niedergelegten Bild- und Gedankenkosmos entschlüsselt und interpretiert. 
 
›Le poème de l'angle droit‹ (Das Gedicht vom rechten Winkel) besteht aus einem langen handgeschriebenen Text und Zeichnungen, die so miteinander verbunden sind, dass sie sich gegenseitig erklären und zu einer vielschichtigen Aussage verschmelzen. Der Text ist in sieben Strophen gegliedert, mit denen 19 Farblithographien korrespondieren. Nach Corbusiers Vorstellung sollten diese Lithographien in sieben Reihen in Form eines mehrgliedrigen Kreuzes axialsymmetrisch übereinander angeordnet werden, so dass sie eine Bildwand ergeben, die er in Anlehnung an orthodoxe Sakralräume als ›Ikonostase‹ bezeichnete. Das profane Gedicht wird damit zu einem geradezu religiösen Ausdruck der pantheistischen Weltsicht des Künstlers überhöht. Jede Reihe ist einem Thema gewidmet: von der Umwelt über die geistigen und körperlichen Elemente, bis zum rechten Winkel, mit dem der Mensch seine eigene Ordnung schafft.
Im Zentrum der Ausstellung steht die Präsentation der ›Ikonostase‹, in der von ihm vorgegebenen Form. Da die Bauten Le Corbusiers nach seiner eigenen Aussage auf ›Poesie‹ begründet waren und erst durch seine freie künstlerische Arbeit möglich wurden, eröffnet der Zyklus auch Zugänge zum architektonischen Werk des größten Architekten des 20. Jahrhunderts.

Das Architekturgedicht erschien 1955 in einer limitierten Auflage von 250 Exemplaren im Pariser Verlag Éditions Verve. Zur Ausstellung wird eine Faksimileausgabe mit einer neuen Übersetzung des Gedichts sowie ein Begleitband mit erläuternden Aufsätzen herausgegeben.

Ein Projekt des Architekturmuseums der TU München und des Círculo de Bellas Artes, Madrid, in Zusammenarbeit mit der Fondation Le Corbusier, Paris. weitere Informationen: Architekturmuseum der TU München, geöffnet:
Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr
Donnerstag 10.00 bis 20.00 Uhr Eintrittspreise: 10 Euro, ermäßigt 7 Euro, Sonntagseintritt 1 Euro  Führungen:
Do 12. Juli 2012, 18.30 Uhr
Do 1. August 2012, 18.30 Uhr
Mi 22. August 2012, 15.00 Uhr www.architekturmuseum.de
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