Menü mit Durchblick: Restaurant in Shenzhen
Foto: Kuomin Lee
Auf zwei Ebenen gestaltet Waterfrom Design ein bühnenähnliches Ambiente, dass den Prozess von der Menüzubereitung über das Anreichen der Speisen bis zu deren Verzehr aus unterschiedlichsten Perspektiven zeigt und als Selfie-taugliche Kulisse inszeniert. „Menschen sehnen sich nach dem Feedback, das sie bekommen, wenn sie reale Erlebnisse auf virtuellen Plattformen teilen“, erläutert Nic Lee, Chef-Designer von Waterfrom. Die wechselseitige Durchdringung der beiden Lebenswirklichkeiten und ihr ambivalentes Verhältnis zwischen Nähe und Distanz bilden das Leitmotiv für die Gestaltung der Doko Bar.
So öffnet sich das Restaurant mit seinen beiden vollverglasten Längsseiten zwar gleichermaßen zur Straße und zur rückwärtigen Einkaufspassage. Rund einen Meter nach innen versetzt sorgt jedoch ein rings umlaufender, über beide Geschosse reichender Vorhang für Irritationen. Über 10 000 reflektierende Nylonfäden bilden einen Raum-im-Raum und lassen das Geschehen im Inneren seltsam entrückt wirken. Ungehinderten Durchblick ermöglichen lediglich die integrierten Fensteröffnungen aus gebürstetem Edelstahl und ein durchgesteckter Kubus aus bronzefarben beschichtetem Stahlblech. Besucher können diese Zwischenzone begehen und vorab das beste Fotomotiv sondieren. Punktuell austretende Nebelschwaden verstärken die Unwirklichkeit der Szenerie.
Weitere Informationen:
Team: Nic Lee, Elvin Ke, Richard Lin, Joe Dai
Tragwerksplanung: aecom.com
Akustikplanung: bose.cn