18.03.2014 Cordula Vielhauer

Metal Scapes zur inkrementellen Blechverformung

Im letzten Sommer war das Projekt in Berlin zu sehen, nun zeigten die Studenten der FH Potsdam ihr Projekt „Metal Scapes“ einem internationalen Publikum auf der imm cologne 2014. Metal Scapes sind ein angewandtes Forschungsprojekt des Studiengangs Produktdesign in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Chemnitz. Betreut wurde das Projekt von Hermann Weizenegger (FH Potsdam) und Jörg Höltje (Studio Hausen).

Rohform

Geforscht wurde bei Metal Scapes zu Anwendungsmöglichkeiten des „inkrementellen Blechumformens“. Bei dieser neuen Technik geht es um die Herstellung komplexer Geometrien aus Blech. Wie bei den meisten digital gesteuerten Anwendungen, den CNC-Technologien, spielt hier die Produktion von kleinen Stückzahlen eine wichtige Rolle. Für die Herstellung großer Stückzahlen in der Massenproduktion sind solche Technologien weniger geeignet, da sich in diesem Fall das Herstellen von industriellen Formen – so genannten Werkzeugen – lohnt, wie sie beispielsweise beim Tiefziehen zum Einsatz kommen.

Smart Shaped

Beim „inkrementellen Blechumformen“ wird das Blech in kleinen Schritten verformt: inkrementell bedeutet „stufenweise“. Stück für Stück drückt sich ein kleiner runder Metallkopf in das zu verformende Blech und fährt immer wieder und immer weiter den Linien nach, die das gewünschte Volumen nachzeichnen: Wie bei den Höhenlinien eines topografischen Landschaftsmodells, weshalb der Titel Metal Scapes diese Technik sehr gut beschreibt.
Die Studenten haben sechs verschiedene Projekte zum Umgang mit der neuen Technik entwickelt. Zum Einsatz kam jeweils ultraleichtes Aluminiumblech. Datatrophy ist ein Pokal, dessen Form aus den individuellen Daten eines sportlichen Wettkampfs generiert wird (Stefan Aufrichter, Robin Hohn, Tilo Krüger, Stephan Schmidt). Bei Smart Shaped kann eine Blechform doppelt genutzt, da unterschiedlich weit befüllt werden: Das spätere Produkt ist als Tisch oder als Hocker einsetzbar (Grischa Guzinski, Jonas Hagenbusch, Robert Vogel). Polylight beschreibt einen aus verschiedenen Polygonen gefalteten Reflektorschirm (Heiko Rintelen, Hendrike Roers).

Closer

Besonders sinnfällig erscheint der Einsatz der Technik bei dem Projekt Closer: Hier transformiert die Studentin Jana Marlene Lippert am Körper eines Patienten gescannte Daten über ein Computermodell auf eine dem Körper angepasste Prothese, die dank des hochglänzenden Metalls zum Schmuckstück wird. Andre Diekneite und Julia Oberndörfer entwickeln mit Rohform eine Kooperationsplattform zwischen High-Tech und Handwerk. Und mit Sibu zeigen Max Woscyna und Bernadette Wüchner die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der Technologie – vom Schaukelsitz bis zur Fassadenplatte.

Sibu

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