31.08.2006

Mit zarten Füßen Reigen tanzen: Das Museum, ein Ort der Begeisterung?

Ist das Museum tatsächlich »der letzte Ort, an dem Menschen erfahren können, dass es nicht nur werbendes und zerstreuendes, sondern auch sensibles, bildendes Sehen gibt?«. Angesichts der Mode, das Museum als Erlebnisort zu gestalten, mit Book Shop, Bar und Besuchern, die sich in einer Tutanchamun-Ausstellung nur an das ägyptische Bier erinnern, mögen Bedenken angebracht sein. Aufgabe des Museums sollte es auch im 21. Jahrhundert bleiben, Wahrnehmung zu schärfen, neue Einsichten zu generieren und so der platten Eventgebärde ein Schnippchen zu schlagen. Dass dies neue Kunstmuseen können, zeigen Beispiele von Diller Scofidio + Renfro, Renzo Piano, Herzog & de Meuron oder Sejima und Nishizawa (SAANA), die mit dem Museum des 21. Jahrhunderts für zeitgenössische Kunst in Kanazawa (2000–2004) in Japan ein hervorragendes Beispiel eines Museums für das neue Jahrhundert vorgelegt haben. Es ist ein Museum ganz aus Glas, angeordnet wie ein Kinderspielzeug: ein kreisrunder Grundriss enthält verschieden große kubische Rechtecke (die einzelnen Räume) mit diversen Sichtachsen und Durchgängen durch diese futuristische Museumstorte. Da lässt es sich doch wieder träumen von einer Beseelung und Begeisterung durch Kunst und Architektur – kurz: durch das Museum.

https://detail-cdn.s3.eu-central-1.amazonaws.com/media/catalog/product/5/6/5678_heftcontent.jpg?width=437&height=582&store=de_de&image-type=image
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein, um einen Link zum Zurücksetzen Ihres Passworts zu erhalten.
Pflichtfelder
oder
Copyright © 2024 DETAIL. Alle Rechte vorbehalten.