28.03.2007

:mlzd gewinnt Wettbewerb für Stadtmuseum

Das Bieler Büro :mlzd konnte den Wettbewerb für die Sanierung und den Ausbau des Stadtmuseums Rapperswil-Jona in der Schweiz gewinnen. Dabei entstand ein Baukörper, der zwischen den mittelalterlichen Turm und das angrenzende spätbarocke Haus gezwängt wird, dabei aber nur auf der südlichen Seite seine expressive Bauform erkennen lässt.



Aus dem Erläuterungstext der Architekten:
Wie ambitioniert darf ein neuer Museumsbau in einem mittelalterlichen Stadtkörper auftreten? Der Dachfirst des bestehenden einfachen spätbarocken Hauses senkt sich, um die Stadtsilhouette im Turmdach zum harmonischen Abschluss zu bringen. Solcher vor Jahrhunderten offenbar selbstverständlicher Sensibilität zollen wir Respekt, indem wir die Ansicht des Gebäudes von Norden unangetastet lassen. Es hindert uns aber nicht daran, die Hülle formal neu aufzufassen und in einer expressiven Geste zum Hofraum hinunter zu falten. Freilich beruht auch dieses Element auf einer Grundhaltung des Schonens, der behutsamen Einordnung, denn die Anschlüsse an den Baubestand sind so gelegt, dass sie nirgends die bestehenden Fenster- und Türgewände schneiden. Der Rücksprung des Hauses ist so gewählt, dass das Bild der Gasse nur im Nahbereich, hier aber mit einer ausdrucksstarken architektonischen Figur bespielt wird.

Attraktive Zeitgenossenschaft
Damit bietet der Neubau den Altbauten ein selbstbewusstes Gegenüber. Wir wollen das Publikum mit einer Architektur begeistern, die den Blick für das Alte nicht mit einer autoritären Geste, sondern vermittels ihrer eigenen Qualität und Präsenz schärft und daher ebenbürtig mit dem Bestand koexistiert. Wir wollen ästhetisch, kühn, kritisch bauen. Durch die Rücksichtnahme auf den Bestand und den städtebaulichen Rahmen erleidet das Projekt nicht Einschränkungen, sondern erhält ein unverwechselbares Profil. Die räumliche Vielfalt, die Proportionen innen und aussen, die Lichtführung, die Sichtverhältnisse sind letztlich aus dem historischen und räumlichen Kontext hergeleitet. Überraschende Ein- und Ausblicke, Zenitalbelichtung, verschleierte Öffnungen schaffen ein komplexes Geflecht von Vektoren und Bezügen, die die Neugierde des Publikums auf eine Auseinandersetzung mit dem Kontext wecken. Die perforierte Südfassade kombiniert eine eigenwillige Form mit einer vorzüglich patinierenden Oberfläche aus Baubronze. Erinnerungen an mittelalterliche Topoi haben den Entwurf bereichert, beispielsweise in der an eine Zugbrücke erinnernden Anordnung des Hauptportals. >> mehr unter mlzd.ch

Bilder: :mlzd, Biel

Foto: Essmann Gebäudetechnik GmbH

Foto: Essmann Gebäudetechnik GmbH

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