24.06.2013 Peter Popp

Modulares Prinzip: Zentrum für zeitgenössische Kunst in Cordoba

Auf einer der Altstadt von Cordoba vorgelagerten Halbinsel steht das kürzlich fertiggestellte, jedoch noch nicht bezogene Kunstzentrum, das mehr als nur ein Museum sein will. Es präsentiert sich als eine Art Treffpunkt, der Raum bietet für Ausstellungen, Workshops, Forschung und Debatten über zeitgenössische, vor allem digitale Kunst. Anstatt eines multifunktionalen neutralen und austauschbaren Baukörpers entwickelten die Architekten bewusst ein Gebäude, das durch seine starke und sehr individuelle Formensprache geprägt ist, eng verknüpft mit der Geschichte des Ortes und seiner Traditionen. Architekten: Nieto Sobejano Arquitectos, S.L.P, E-Madrid
Standort: Parque de Miraflores, E-Córdoba

Foto: Roland Halbe

Ausgangspunkt des Entwurfs ist ein sich wiederholendes geometrisches Modul, das auf der Form des Hexagon basiert – ein Motiv, das in der Kunst- und Architekturgeschichte Cordobas, etwa der Mezquita, eine wichtige Rolle spielt. Ähnlich einer orientalisch-literarischen Struktur, die eine Geschichte in eine andere verflechtet, werden die Module in drei verschiedenen Größen spielerisch aneinandergereiht und ineinander verschachtelt. Die 150, 90 und 60 m2 großen Flächen und Innenhöfe können immer wieder neu kombiniert werden und erzeugen somit Ausstellungssequenzen mit unterschiedlichen Dimensionen und räumlichen Qualitäten.

Foto: Roland Halbe

Eine ausführliche Print-Dokumentation zum Projekt lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe DETAIL 2013/6 zum Thema »Massives Bauen«.

Fotos: Roland Halbe

Die so genannte »Black box«, das größte Sechseck, wurde als Auditorium und Mehrzweckraum konzipiert und kann sowohl für audiovisuelle Ausstellungen als auch für Film- und Theatervorführungen oder Konferenzen genutzt werden. Die zwei gleichwertigen Eingänge im Norden und Suüden führen jeweils direkt in ein Foyer, dem sich ein Museumsshop bzw. die Cafeteria anschließen.
Der labyrinthische Kern des Gebäudes wird von zwei klaren länglichen Baukörpern umschlossen. Der zweigeschossige westliche Riegel beinhaltet Büros, Werkstätten und Ateliers, wobei sich im Osten die Mediathek und eine längliche Ausstellungsgalerie angliedern. Das von rohem Sichtbeton geprägte Innere mit seinen massiven trichterförmigen Oberlichtern unterstreicht den Charakter einer Kunstfabrik und steht im Kontrast zu den weißen Fassaden des Zentrums, die mit glasfaserverstärkten Betonpaneelen verkleidet sind. Kurz vor Fertigstellung des Gebäudes erkundeten zwei Tänzer das räumliche Potential des Rohbaus. Die Intervention wurde in einem Film dokumentiert, der die Bandbreite architektonisch motivierter Bewegtbilder um eine erzählerische Variante bereichert: »Première«, by Taller de Casqueria
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