20.10.2009 Tina Seyffert

Museum oder Sanitärkeramik?

Vor 50 Jahren wurde das Guggenheimmuseum in New York City nach einer rund dreizehnjährigen Planungsphase und dreijähriger Bauphase eröffnet. Die Architektur Frank Lloyd Wrights wurde damals zunächst in der Presse verspottet.
Das erste Guggenheimmuseum von Architekt Frank Lloyd Wright öffnete im Jahr 1959 seine Pforten. Es liegt an der Upper East Side, zwischen Central Park und East River. Betrieben wird es bis heute von der 1937 gegründeten Guggenheim Foundation. Der Schwerpunkt der gezeigten Sammlung liegt auf der Abstrakten Kunst und enthält auch Werke des Impressionismus, Postimpressionismus, Expressionismus und Surrealismus.
Bereits während der Bauphase zwischen 1956 und 1959 gab es hitzige Debatten, um die Gestalt des Baukörpers. Vergleich zu einer Kaffeemühle, einem Brummkreisel oder auch einer Sanitärkeramik wurden gezogen.
Das Solomon R. Guggenheim Museum aus heutiger Sicht windet sich anmutend gen Himmel. Die weichen und weißen Formen wirken Harmonisch und heben sich – auch vielleicht gerade deshalb - vom Bestand ab. Denn um das Museum stehen die bekannten verklinkerten und kantigen Büro- und Wohnblöcke mit ihren Feuertreppen an der Fifth Avenue.
Die Reaktionen auf den damals wie heute spektakulären Bau Frank Lloyd Wrights wurden wochenlang debattiert. 21 Künstler beschwerten sich in einem offenen Brief und wollten das Gebäude nicht akzeptieren, gar boykottieren. Sie hatten Angst ihre Bilder würden sich im Innern an die schiefen Wände anpassen müssen und so ebenfalls schief hängen.
Heute schmunzeln wir darüber, da wir wissen, dass sich die 3°.Neigung der Wände nicht negativ auf die Kunstwerke auswirkt. Damals aber, wollte keiner so recht darüber schmunzeln. Auch nicht Frank Llyod Wright, den jedoch all die Kritikerstimmen nicht beeindruckten und sich - wie heute am Bauwerk deutlich zu sehen – nicht beirren ließ.So kommentierte er die Aufregung: "Jemand sagte, das Museum sähe aus wie eine Waschmaschine. Ich halte solche Kommentare für wertlos."
Bereits 1943 hatte Wright den Auftrag zum Bau des Museums erhalten. Es wurde jemand gesucht – so heißt es in einem Brief der damaligen Kuratorin Hella Rebay - „der den Raum liebt, einen Schöpfer, einen Ausprobierer, einen klugen Mann". Das war Wright ganz offensichtlich. Allerdings dauerte es einige Zeit, bis die richtige Gestalt gefunden war. Angeblich fertigte er rund 700 Skizzen in der Zeit bis zum tatsächlichen Baubeginn 1956 an. Gut Ding will Weile haben, heißt es und es hat sich gelohnt, denn die Architektur des Museumsbaus wurde zur einzigartigen Hülle für die Kunst, vielleicht sogar selbst zu einem Kunstwerk. In jedem Fall ist der Bau zu einem Markenzeichen New York City's geworden findet heute eine Vielzahl von Verehrern.
Architekt Frank Lloyd Wright starb am 9. April 1959 im Alter von 92 Jahren in Wisconsin.

Guggenheim Museum in New York von Frank Lloyd Wright

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