22.08.2012 Emilia Margaretha

Mythos Olympia – Kult und Spiele

Die große Ausstellung im Martin-Gropius-Bau in Berlin widmet sich dem antiken Heiligtum von Olympia, dem dortigen Kult und den dabei veranstalteten Wettkämpfen, die alle vier Jahre auch hinter den modernen olympischen Spielen aufleuchten. Zu sehen sind über 500 wertvolle Leihgaben aus Griechenland, ergänzt durch Objekte aus dem Vatikan, aus Paris, Rom, Dresden und München. Ort: Martin-Gropius-Bau am Potsdamer Platz, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin
Dauer: 31. August 2012 - 7. Januar 2013

Stadioneingang in Olympia, der Tunnel von Westen, 3. Jh. v.Chr. © Deutsches Archäologisches Insitut

Öffnungszeiten Martin-Gropius-Bau
Mittwoch bis Montag 10:00–19:00 Uhr
Dienstags geschlossen
24.12. und 31.12. geschlossen
Dienstag nach Weihnachten (25.12.) und Neujahr (1.1.) geöffnet Tickets
€ 13 / ermäßigt € 9
Eintritt frei bis 16 Jahren www.berlinerfestspiele.de/gropiusbau

„Tübinger Waffenläufer“, Bronze, 490-480 v.Chr., © Universität Tübingen, Institut für Klassische Archäologie

Statuette eines Diskuswerfers, Bronze, 480 – 450 v.Chr., Fundort: Kaveirosheiligtum in Böotien, © The Hellenic Ministry of Culture and Tourism, Archaeological Receipts Fund. Foto: Photographic Archive

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog Mythos Olympia – Kult und Spiele
Herausgegeben von Hans-Joachim Gehrke, Wolf-Dieter Heilmeyer, Nikolaos Kaltsas, Georgia E. Hatzi und Susanne Bocher
Prestel Verlag München
Museumsausgabe: Deutsch, Softcover, € 25
Buchhandelsausgabe: Deutsch, Hardcover, € 49,95
In drei Abschnitten wird in der Ausstellung jener weltberühmte Mythos dargestellt, der seit der Antike mit dem Namen des Heiligtums von Olympia auf dem Peloponnes verbunden ist:

- Präsentation des Heiligtums mit wertvollsten Grabungsfunden
- Darstellung der antiken Spiele in Olympia
- Dokumentation der Ausgrabungsgeschichte Das antike Heiligtum wurde um 1000 v. Chr. für Zeus, den höchsten aller griechischen Götter, gegründet und hat etwa 1500 Jahre geblüht. Die umliegende Landschaft Elis hatte schon im mykenischen 2. Jahrtausend v. Chr. eine bedeutende Rolle gespielt, wovon reiche, bisher noch niemals gezeigte Funde aus neueren griechischen Ausgrabungen im ersten Saal der Ausstellung zeugen. Viele Tausend Weihegaben mit Tier- und seltenen Menschendarstellungen waren für den Zeuskult einst von Pilgern abgelegt worden. Sie stammen teilweise aus den ältesten griechischen Kunstperioden. Eine Auswahl von wichtigen Funden ist in der Ausstellung zu sehen.

Für Zeus wurde in klassischer Zeit ein großer skulpturengeschmückter Tempel errichtet, dessen Kultbild zu den sieben Weltwundern gezählt wurde. Die Berliner Ausgräber des 19. Jahrhunderts verabredeten mit dem griechischen Staat, dass alle gefundenen Originalfragmente der Skulpturen vor Ort in einem eigens dafür errichteten Museum verbleiben, Berlin aber Abgüsse erhält: Die Rekonstruktionen der beiden Giebel des Zeustempels, jeder etwa 30 Meter lang, sind im prachtvollen Lichthof des Gropiusbau als Mittelpunkt der Ausstellung aufgestellt.

Reliefierte Statuenbasis mit Sportdarstellungen – Ringer, Marmor; ca 510 v.Chr. © The Hellenic Ministry of Culture and Tourism, Archaeological Receipts Fund. Foto: Socratis Mavrommatis

Schon früh entstanden als Teil des Zeuskultes die Olympischen Spiele. Die älteste der sportlichen Disziplinen, ursprünglich zum Altar des Zeus gerichtet, war der Wettlauf der Männer. Bald durften sich die Sieger der Wettkämpfe durch Statuen feiern lassen. Teilnehmende griechische Städte suchten sich durch Weihgaben zu übertrumpfen. Auf den einfachen Erdwällen des Stadions in Olympia standen aufgereiht und aufgetürmt Waffen, mit denen sich die Sieger der unzähligen Städtekriege des alten Griechenland präsentierten. Von den vielen Funden seit den 1870er Jahren zeigt die Ausstellung einen breiten Querschnitt. Weitere Funde, von denen viele erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden, kommen von Altären anderer Gottheiten in Olympia. Die Ausgrabungen im Heiligtum von Olympia werden in der zweiten Abteilung der Ausstellung so eindringlich wie noch nie erläutert. Es beginnt mit der Wiederentdeckung des Heiligtums durch eine französische Expedition im Jahre 1829. Einige der frühen Funde kommen als Leihgaben aus dem Louvre. In drei Sälen werden die deutschen und griechischen Grabungen in Olympia vorgestellt. Bedeutende Funde aus den drei Grabungsperioden werden mit Grabungsmethoden konfrontiert: Schnittzeichnungen, Funddokumentationen, Prospektionen.

Die Trümmer des Zeustempels mit Arbeitern während der ersten Ausgrabungskampagne 1875/76, © Deutsches Archäologisches Institut Athen Archiv

In der dritten Abteilung der Ausstellung werden mit herausragenden Leihgaben die antiken Sportarten vorgestellt - Leichtathletik, Schwerathletik und Siegerbilder. Diese hatten noch eine andere, unerwartete Folge in der Kulturgeschichte der Menschheit, sind doch die Darstellungen des nackten menschlichen Körpers, in Olympia also des männlichen Siegers, grundlegend für die Entwicklung unseres Menschenbildes geworden. Ein eigener Saal versammelt hierzu Leihgaben aus dem Vatikan, aus Athen, Rom und Dresden.
„Mythos Olympia“ ist eine Initiative der Griechischen Kulturstiftung und des Griechischen Kulturministeriums. Das Deutsche Archäologische Institut und der Martin-Gropius-Bau sind Partner des Projektes. Die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin unterstützt das Vorhaben großzügig mit Leihgaben.

Läuferstatuette mit Weihinschrift „Ich gehöre Zeus“, Bronze; spätarchaisch, um 490 v.Chr., © The Hellenic Ministry of Culture and Tourism, Archaeological Receipts Fund. Foto: Socratis Mavrommatis

Statuette des Blitze schleudernden Zeus, Bronze; 5. Jh. v.Chr., Fundort: Olympia, © The Hellenic Ministry of Culture and Tourism, Archaeological Receipts Fund. Foto: Socratis Mavrommatis

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