09.11.2009

Nachhaltiges Wohnen für jedermann

Modular, preisgünstig und perfekt an warme Klimazonen angepasst soll es sein – das 100.000-Euro-Haus, das der italienische Architekt Mario Cucinella als Konzeptstudie vorgelegt hat. Photovoltaik und Windenergie machen das Gebäude CO2-neutral im Betrieb.
Die „Casa 100 K €“ von Mario Cucinella Architects soll nicht allein energieeffizient zu beheizen, beleuchten und zu kühlen sein. Vielmehr wollten die Architekten mit ihrem Konzept Lösungen für alle drei Kriterien der Nachhaltigkeit anbieten: die wirtschaftliche (das Haus kostet nur 1000 Euro je Quadratmeter und seine Betriebskosten sind langfristig negativ), die soziale (die Wohnungen sind perfekt an die Bedürfnisse der Bewohner anpassbar) und die ökologische (das Haus ist CO2-neutral zu betreiben). Anders als die bislang in Italien üblichen Wohnbauten basiert das Gebäude auf nahezu 100-prozentiger Vorfertigung: Ein außenliegendes Skelett aus Betonfertigteilen (optional auch als Stahlkonstruktion herzustellen) bildet das Tragwerk; die Ausfachungen werden in Leichtbauweise mit Faserzementverkleidung oder aus Glaspaneelen hergestellt. Weit ausladende Südbalkone, Terrassen und Laubengänge erweitern den Wohnraum ins Freie; die Nordfassaden sind dagegen weitgehend geschlossen. Basisvariante des Hauses ist ein viergeschossiger Wohnblock mit 22 Wohnungen unterschiedlicher Größe und Typologie. Gemeinsam ist diesen ihre Orientierung am Tragwerksraster von 7,5 x 12 Metern und die Tatsache, dass sie sich über die gesamte Gebäudetiefe erstrecken, was die natürliche Querlüftung begünstigt. Davon abgesehen, ist jedoch Vielfalt Trumpf: Es gibt eingeschossige und Maisonnette-Wohnungen, solche mit Erschließung über innen liegende Treppenhäuser oder über Laubengänge.

Rendering: Mario Cucinella Architects

Gebäudetechnik

Klimakonzept Sommer

Klimakonzept Winter

Maximal 600 Quadratmeter Photovoltaik-Zellen können in die Dachhaut jedes dieser Wohnblocks integriert werden. Sie werden unter anderem zum Antrieb einer Wärmepumpe genutzt, die die Gebäude beheizt. Darüber hinaus tragen Windkraft-Rotoren und thermische Solarpaneele zur Energieversorgung der Gebäude bei. Die Architekten haben berechnet, dass die „Casa 100 K €“ damit zumindest für gemäßigte und subtropische Klimazonen einen Energieüberschuss erwirtschaftet. Er reicht von 0,7 kWh/m²a für den Standort Chicago bis zu 20,75 kWh/m²a für San Francisco.

Mario Cucinella Architects

Rendering: Mario Cucinella Architects

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