05.11.2009

Nachhaltigkeit auf Stelzen

Die Gegend rund um Stoke-on-Trent im Nordwesten Englands ist bekannt für ihre Kanäle und Seen. Am Westport Lake wurde nun nach den Entwürfen von Walker Simpson Architects ein neues Besucherzentrum fertiggestellt, das eine Kombinaton mit natürlicher Belüftung, natürlichen Baumaterialien (wie z.B. Stohballen) und das kühlende Poetntial des Seewassers schafft.
Das "Westport Lake Visitor Centre" soll – mit Café und Aussichtsterrasse - künftig nicht nur als Anlaufpunkt für Tagesausflügler dienen, sondern bietet auch Seminarräume für Schulklassen und Studenten, die die Natur rund um den Westport Lake näher kennen lernen wollen. Ferner stellt des Bootstouristen, die auf dem Kanalnetz rund um Stoke-on-Trent unterwegs sind, Duschen und WCs zur Verfügung.

Foto: Walker Simpson Architects

Walker Simpson Architects vergleichen das Gebäude mit einem sich öffnenden Schalentier. Sein seeseitiger Teil wird durch dünne Rundstützen aus Eichenholz über die Uferlandschaft angehoben, der landseitige Teil ruht auf einem massiven, aus 18000 recycelten Ziegeln errichteten Sockelgeschoss. Besucher gelangen über eine lange Zugangsrampe und einen Stahlsteg hinauf ins Hauptgeschoss, von wo aus sich ihnen ein Panoramablick über den See bietet. Während die seeseitigen Fassaden hier vollflächig verglast sind, erhielten die landseitigen Außenwände im Süden und Westen eine Dämmung aus Strohballen und einen Lehmverputz.

Grafik: Walker Simpson Architects

Energie- und Umweltkonzept
Westport Lake Visitors Centre wurde vor kurzem mit BREEAM "Excellent", der zweithöchsten Bewertung des britischen Zertifizierungssystems, ausgezeichnet. Nach der Klassifizierung des britischen "Energy Performance Certificate" erreicht das Gebäude die Bewertungsstufe A. Der jährliche CO2-Ausstoß im Betrieb wurde mit 17,5 kg je Quadratmeter errechnet.

Grafik: Walker Simpson Architects

Ein Oberlicht belichtet auch die weiter innen liegenden Bereiche des Obergeschosses auf natürliche Weise. Es dient auch der Abfuhr der warmen Abluft aus den Räumen; die Zuluft hingegen gelangt durch Öffnungsflügel in den Glasfassaden ins Gebäude. Eine Dachbegrünung verbessert die Wärmedämmung und speichert Regenwasser.

Foto: Walker Simpson Architects

Zur Energieversorgung dienen vor allem drei Quellen: eine Wärmepumpe, die das Seewasser als thermischen Speicher nutzt, eine thermische Solaranlage auf dem Dach und eine Photovoltaik-Aufdachanlage aus monokristallinen Solarzellen mit 6 kWp Leistung. Die 6 Quadratmeter große Solarthermie-Anlage soll 1700 kWh Warmwasser pro Jahr zur Verfügung stellen.
Insgesamt sollen auf diese Weise rund 47 % des Energieverbrauchs im Gebäude aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Auch für eine Windkraftanlage haben die Betreiber bereits eine Planungserlaubnis eingeholt. Durch ihre Inbetriebnahme soll sich die Energiebilanz des Neubaus weiter verbessern.

Zeichnung: Walker Simpson Architects

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