New Urban Agenda – Handlungsempfehlungen für Stadtentwicklung

Palette des Werzeugkastens zur Stadtentwicklung im Rahmen des Forschungsprojekts New Urban Agenda konkret (BBSR / Urban Catalyst studio, Berlin)

New Urban Agenda – internationale Entwicklung
Das 21. Jahrhundert wird von der weltweit zunehmenden Verstädterung geprägt. Bereits 2050 rechnen die Vereinten Nationen damit, dass mehr als 70 Prozent der Weltbevölkerung in urbanen Strukturen wohnen werden. Auf dem im Jahr 2016 ausgerichteten Weltsiedlungsgipfel verständigten sich die Teilnehmer mit der New Urban Agenda auf einen globalen Fahrplan für die künftige Stadtentwicklung. Die Agenda hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Neben kompakten Siedlungen mit angemessenen Freiräumen und bezahlbarem Wohnraum fordert sie ebenso den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs wie den schonenden Umgang mit Ressourcen. Im Fokus steht jedoch besonders eine neue Kultur der Zusammenarbeit auf den unterschiedlichsten Ebenen: global und lokal, staatlich und städtisch, politisch und privat. Die Autoren der Publikation »Die New Urban Agenda – Konsequenzen für die Stadtentwicklung«, die im Rahmen der Reihe Informationen zur Raumentwicklung (IzR 3.2017) erschienen ist, zeigen, wie Staaten und Städte die in der Agenda formulierten Ziele konkret umsetzen und messbar machen können. In Fallbeispielen stellen sie unterschiedliche Vorgehensweisen und Entwicklungsstände vor: Im Fokus stehen deutsche Städte wie Stuttgart oder Bonn sowie Staaten wie Brasilien, Indien, Iran, China, die Niederlande und die USA. New Urban Agenda konkret – Ein deutscher Beitrag
Die Studie »New Urban Agenda konkret«, die unter wissenschaftlicher Begleitung des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) durch das Berliner Urban Catalyst Studio erarbeitet wurde, lieferte den deutschen Diskussionsbeitrag für die Umsetzung der Ziele und die zur Verfügung stehenden Instrumentarien. Auch Deutschland steht in den kommenden Jahrzehnten vor tiefgreifenden Transformationsherausforderungen. Allein die Klima- und Energiewende wird unser Leben und Arbeiten, insbesondere die Bereiche Mobilität und Wohnen, stark verändern. Der erwartete Temperaturanstieg sowie Extremwetterlagen fordern ebenso neue Strukturen wie die Abkehr von fossilien Energieträgern, die Agrarwende oder die resiliente Stadt. Unsere Städte besitzen dabei als Orte von hoher Dichte und Ressourcenverbrauch besondere Chancen, Lösungen durch Effizienz, Nutzungskonsistenz oder Suffizienz im alltäglichen Leben und bei Produktion, im Transport und Verkehr zu finden. Zugleich werden auch der demographische Wandel sowie der wirtschafliche Strukturwandel unser Land umprägen. Integration, Digitalisierung und Smart Cities mögen nur einige Schlagwörter sein, die uns und unsere urbanen Strukturen in der Zukunft beschäftigen werden. Doch wie können in der Praxis Kommunen, Stadtregionen und -netzwerke den Wandel aktiv mitgestalten und welche planerischen sowie strategischen Mittel stehen ihnen dabei zur Seite? In 19 Fallbeispielen beleuchtet die Studie ganz unterschiedliche Projekte von der Provinz bis zur Metropole. Aufgeteilt in drei Themenblöcke wurde analysiert, wer Ziele der räumlichen Planung definiert, wie diese Ziele zu integrierten akteursorientierten Planungen wurden und welche Akteure Stadt bauen. Dabei wurde deutlich, dass sich in Deutschland ein Wandel von rein staatlich oder kommunal gelenkter Stadtplanung zur akteurs- und prozessorientierten dialogischen Planungskultur vollzieht. Planung und Baukultur wird zunehmend als ein Prozess verstanden, in dem die Akteure aus Politik, Verwaltung, Gesellschaft und Wirtschaft mit ihrer Rolle und Verantwortung über die Qualität entscheiden. Räumliche Planung ist somit kein statisches System, sondern besitzt eine Dynamik, die von planerischen Ansätzen und Instrumentarien weiterentwickelt werden kann und muss. In den Fallbeispielen kristallisierte sich auch heraus, dass die in unserem Land vorhandenen Planungsprinzipien und -instrumente bereits einen guten Rahmen für die anstehenden städtebaulichen und räumlichen Herausforderungen besitzen. Der am Ende der Studie angeführte Werkzeugkasten liefert zudem in der Praxis geteste Instrumente für eine akteurs- und prozessorientierte Stadtentwicklung. Auf diese Weise bietet er Kommunen und Planern, aber auch anderen interessierten Bürgern eine wirksame Hilfestellung für die Urbanisierungsherausforderungen. Denn eines beweist die Studie »New Urban Agenda konkret« sehr anschaulich: gezielte Veränderungen der Städte und damit verbesserte Lebensbedingungen ihrer Bewohner vollziehen sich in vielen kleinen Schritten mit ebenso vielen wie unterschiedlichen Akteuren.
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