17.04.2018

Niklas Heiss – DETAIL Stipendiat 2018/2019

DETAIL Stipendium 2018/2019, Heiss, Schüco


(Foto: zur Verfügung gestellt von Niklas Heiss)

Lebenslauf
Niklas Heiss, geboren 1991 in Brixen (Italien) besuchte die Oberschule für Geometer in Bozen/Südtirol und schloss 2014 sein Bachelorstudium im Fachbereich Architektur ab. Seit 2015 arbeitet er als studentischer Mitarbeiter am Institut für Gestaltungslehre und Entwerfen (Lehrstuhl András Pálffy), wo er zwischen Ausstellungsgestaltung, Modellfotografie und Grafik tätig ist.
Neben dem Studium arbeitet Niklas Heiss als Bühnenbildner für das Theaterkollektiv VonPiderZuHeiss (Brixen, Wien), absolvierte mehrere Praktika bei Delueg Architekten (Brixen) und war auf verschiedenen Baustellen in Südtirol als Bauarbeiter im Einsatz.

Was bedeutet das DETAIL Stipendium für dich bzw. was erwartest du dir davon?
Das DETAIL Stipendium sehe ich als motivierende Anerkennung, die mich in meiner Arbeitsweise bestärkt und vorantreibt. Sehr spannend finde ich die Möglichkeit, mich mit Haltungen von KollegInnen auseinander zu setzen, die unter anderen Voraussetzungen bzw. Umfeld agieren und von deren Erfahrungen zu profitieren.
Ich freue mich im folgenden Jahr finanziell unterstützt zu werden und schaue dem Abschluss meiner Ausbildung zuversichtlich entgegen.

Welchen Stellenwert hat die Architektur in deinem Leben und welche Themen beschäftigen dich sonst noch?
In den vergangen Jahren hat Architektur einen wichtigen Stellenwert in meinem Alltag eingenommen. Das Arbeiten an Entwurfs- und Gestaltungsaufgaben ist eine sehr spannende und fordernde Beschäftigung, die mich kreativ vorantreibt und dazu animiert, meine Umwelt kritisch zu beobachten.
Während meiner Ausbildung habe ich erkannt, dass vor allem Geduld und Einsatz erforderlich sind, um komplexe Aufgabenstellungen in einfache, klare, räumliche Strukturen und Konstruktionen zu übersetzen. Das wiederholte Prüfen einer Idee am Modell oder die Auseinandersetzung mit bestimmten Fragestellungen über die Zeichnung sind Arbeits- und Planungsfelder, die mir große Freude bereiten. Abseits der Architektur verfolge ich aufmerksam das reiche Angebot der Musik- und Kunstszene in Wien und versuche ganzjährig sportlich aktiv zu sein; der Wechsel von körperlicher Betätigung und Kopfarbeit erschließt mir neue Perspektiven zu laufenden Projekten und baut kreative Energie auf.

Jurystatement zu den eingereichten Arbeiten von Niklas Heiss:

Die Arbeiten von Niklas Heiss zeichnen sich durch den gekonnten Umgang mit dem architektonischen Kanon der Reihung, des Rasters, der Modularisierung und der Fügung aus. Von der großen Geste bis zur Detaillösung überzeugen die Projekte auf der ganzen Linie. Im Dialog mit dem Bestand und dem urbanen Kontext entstehen hochwertige Lösungen, welche den Ort bereichern und das Potential besitzen ihn neu zu prägen.

Projektbeispiel:
HAWA Campus Mettmenstetten

Modellfoto; Foto: © Gervin Sonnberger

Modellfoto; Foto: © Gervin Sonnberger

Modellfoto; Foto: © Gervin Sonnberger

Modellfoto; Foto: © Gervin Sonnberger

Symbolfoto; Abbildung: Niklas Heiss

Lageplan; Abbildung: Niklas Heiss

Grundriss EG; Abbildung: Niklas Heiss

Schnitt zentral; Abbildung: Niklas Heiss

Ansicht Süden; Abbildung: Niklas Heiss

Ansicht Westen; Abbildung: Niklas Heiss

Sujets; Abbildung: Niklas Heiss

Axonometrie; Abbildung: Niklas Heiss

Fassadenschnitt; Abbildung: Niklas Heiss

Die Gemeinde Mettmenstetten liegt im Südwesten des Kantons Zürich. Der Bauplatz der Entwurfsaufgabe befindet sich im östlichen Randbereich des 5000 Einwohner zählenden Ortes, in einem von flacher Landschaft umgebenen Industriegebiet. Auf einer zwei Hektar großen Freifläche, umschlossen von ein- bis zweigeschossigen Gewerbebauten, soll der bestehende Industriekomplex des Großunternehmens HAWA um einen Neubau erweitert werden. HAWA nimmt bereits seit über 50 Jahren eine Vorreiterrolle in Entwicklung und Verkauf von Türsystemen ein.

Der zu planende Neubau soll Gebäude- und Tragwerksstrukturen für Forschung, Industrie und Innovation vorsehen und so die beengten Arbeitsverhältnisse innerhalb der bestehenden Struktur entlasten. Hochlager und Archive, zudem ausgedehnte Räume für Produktion und Montage, bilden den Kern des umfangreichen Raumprogramms.

Die Herausforderung der Aufgabe lag vor allem in der Notwendigkeit begründet, das Volumen des neuen Industriebaus innerhalb der Gemeinde so zu integrieren, dass es mit seinem erheblichen Umfang als Bestandteil der Ortschaft und nicht als Fremdkörper angenommen wird.

Strickwerk
Das Projekt versucht räumliche Bezüge zu den dispersen Nachbarschaften herzustellen und auf diese Weise Gemeinschaften zu schaffen, die zuvor als Bebauungsstruktur nicht bestanden haben. Die räumlichen Konturen zum Umfeld können aber nicht isoliert betrachtet werden, zumal sie auch das Ergebnis der inneren Anordnung komplexer Produktionsabläufe darstellen.

Beide Aspekte sollen in ein strukturelles und damit auch räumliches Konzept eingeordnet werden, das vor allem von der Wiederholung einer Detaillösung bestimmt wird: der Knoten spielt hier die wesentliche Rolle, der als zentraler Fügungspunkt von Bauelementen dient. Ein Träger hält jeweils ein orthogonal dazu liegendes gleichartiges Element und wird folglich selbst gehalten. Durch die Wiederholung dieses Fügungsprinzips in der Horizontalen, bildet sich ein weitgespanntes Dach. Ferner hat sich das Aufständern der Konstruktion auf strukturgerechten Stützengruppen bewährt, die sich in vier Reihen mit zwei Spannweiten artikulieren.

Es entsteht damit ein offenes System, das dem möglichen Wunsch nach räumlicher Veränderung im Inneren genauso Rechnung trägt, wie Tendenzen zu einer zukünftigen Erweiterung der Anlage.
Das Projekt versucht räumliche Bezüge zu den dispersen Nachbarschaften herzustellen und auf diese Weise Gemeinschaften zu schaffen, die zuvor als Bebauungsstruktur nicht bestanden haben. Die räumlichen Konturen zum Umfeld können aber nicht isoliert betrachtet werden, zumal sie auch das Ergebnis der inneren Anordnung komplexer Produktionsabläufe darstellen.

Beide Aspekte sollen in ein strukturelles und damit auch räumliches Konzept eingeordnet werden, das vor allem von der Wiederholung einer Detaillösung bestimmt wird: der Knoten spielt hier die wesentliche Rolle, der als zentraler Fügungspunkt von Bauelementen dient. Ein Träger hält jeweils ein orthogonal dazu liegendes gleichartiges Element und wird folglich selbst gehalten. Durch die Wiederholung dieses Fügungsprinzips in der Horizontalen, bildet sich ein weitgespanntes Dach. Ferner hat sich das Aufständern der Konstruktion auf strukturgerechten Stützengruppen bewährt, die sich in vier Reihen mit zwei Spannweiten artikulieren.

Es entsteht damit ein offenes System, das dem möglichen Wunsch nach räumlicher Veränderung im Inneren genauso Rechnung trägt, wie Tendenzen zu einer zukünftigen Erweiterung der Anlage.
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