Optimale Lichtkonzepte für Shops

Shopmodell der Lichtstudie von Bartenbach research & development mit unterschiedlichen Beleuchtungsstärken, links zoniert, rechts homogen (Foto: Peter Bartenbach)

Die Studie »Energieeffizienz und Helligkeitseindruck im Verkauf« befasst sich mit Lichtkonzepten, die – entgegen den meist gängigen Beleuchtungsmethoden – auf eine gleichmäßige Ausleuchtung verzichten. Stattdessen wird auf Zonierung der Leuchtdichten bei niedriger Grundhelligkeit gesetzt. Dadurch wird nicht nur der Energieverbrauch reduziert, sondern die Zonierung trägt maßgeblich zu einer effizienten Präsentation der Waren bei und lenkt die Aufmerksamkeit der Konsumenten. Nicht selten sind große Einkaufszentren und Shopping Malls wahre Energiefresser mit hohen CO2-Emissionen, die zu viel Müll produzieren. Sowohl für Sanierungen aber auch für moderne Neubauten sind innovative Lösungen für das Energiekonzept, für die Architektur und Raumgestaltung sowie für stadt- und verkehrsplanerische Aspekte gefragt. Als Viktor Gruen 1956 mit der Shopping Mall in Southdale südlich von Minneapolis das erste überdachte Shopping Center baute, schuf er einen Prototypen für eine globale Entwicklung. Erst seit einigen Jahren entwickeln sich verstärkt neue Interpretationen dieser Konsumtempel, die sich in den letzten sechs Dekaden erstaunlich wenig verändert haben. Internationale Forschung: Malls modernisieren
Das Forschungsprojekt CommONEnergy soll deshalb Lösungsansätze aufzeigen, wie moderne Einkaufszentren zu energieeffizienten Vorbildprojekten werden können. Die interdisziplinäre Ausrichtung des EU-Projekts setzt dabei primär auf eine gewerkeübergreifende, systematische Nachrüstung anstelle einzelner Sanierungsmaßnahmen. 23 Projektpartner verfolgen Ansätze, die von einem integrierten Designprozess bis hin zu technischen Einzellösungen wie die Entwicklung von anpassungsfähigen, multifunktionalen Modulfassaden reichen. Die ambitionierten Ziele sollen den Energiebedarf um 75 Prozent reduzieren, die Strombedarfsspitzen senken sowie den Anteil erneuerbarer Energien auf mehr als 50 Prozent steigern. Gleichzeitig sollen sich Besucher wohler fühlen. Das Lichtplanungsbüro Bartenbach entwickelt in diesem Rahmen neue Strategien für die Tageslichtnutzung sowie den Kunstlichteinsatz im Verkauf und entwickelt dafür geeignete Lichtsysteme. Lichtstudie: Vorteil von Zonierung
Besonders die Beleuchtungskonzepte für Shops sind ein Ansatzpunkt, um Energie einzusparen und gleichzeitig den Verkauf zu fördern. Meist präsentiert der Handel seine Waren bei einheitlicher Helligkeit auf der gesamten Verkaufsfläche. »Die Warenpräsentation im Handel erfolgt oft undifferenziert auf allen Flächen mit hohem Helligkeitsniveau. Hieraus resultieren für die menschliche Wahrnehmung ein unangenehmer Lichtdruck, die Gefahr von verstärkter Blendung sowie hohe thermische Lasten, für die Verkaufsförderung eine verpasste Chance zur Aufmerksamkeitslenkung und zu allem Überfluss ein hoher Energiebedarf. Entwickelt und untersucht werden Lichtkonzepte mit differenzierter Lichtverteilung (Akzentuierung) und Farbkontrasten. Diese sollen den Lichtstrombedarf verringern und gleichzeitig die Wahrnehmung (Aufmerksamkeit, Blendung etc.) verbessern.«, heißt es in der Studie der Abteilung Bartenbach research & development. Eine gezielte Zonierung mit einer niedrigen Grundintensität und punktuell hohen Leuchtdichten könnten somit nicht nur helfen, Energie zu sparen, sondern auch verkaufsfördernd wirken. Denn die subjektive Helligkeit hängt auch von der Helligkeit der Umgebung ab. Evaluation und Probandentests
Um die tatsächliche Wirkung von Lichtkonzepten, die auf Zonierung setzen, zu beurteilen, bewerteten 30 Probanden in einer Wahrnehmungsstudie anhand zweier nebeneinander aufgebauter Shop-Modelle im Maßstab 1:10 unterschiedliche Szenarien bezüglich der empfundenen Helligkeit. Die Szenarien unterschieden sich in Lichtverteilung, Intensität und Lichtfarbe. In einem bestehenden Einkaufszentrum im norwegischen Trondheim, einem der Demonstrationsgebäude des Forschungsprojekts, wird seit Herbst 2016 ein Shop nach diesen Kriterien umgerüstet und laufend evaluiert. Neben den neu entwickelten Kunstlichtsystemen, die auf LED-Technologie basieren und auf optimale Lichtverteilung setzen, kommt verstärkt Tageslicht zum Einsatz. Im Laden in Trondheim versorgen drei Tageslichtrohre die Verkaufsflächen mit natürlichem Licht. Kunstlicht wird je nach Tageslichtsituation zugeschaltet. Im Rahmen des Projekts entwickelten die Forscher auch für Allgemeinbereiche in Einkaufszentren neue Leuchten, die neben Downlights eine diffus abstrahlende, hinterleuchtete Fläche integrieren. Diese Leuchte ermöglicht Besuchern, sich blendfrei zu orientieren und setzt Personen und Gegenstände in Szene.
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