03.05.2011

Plusenergiehaus mit E-Mobilität

Interdisziplinärer Wettbewerb zur Vernetzung von Wohnen und Elektro-Mobilität entschieden

Wie lassen sich Wohnen und Mobilität enger miteinander verknüpfen? Welche Synergien lassen sich aus diesem scheinbaren Widerspruch generieren? Die Preisträger des interdisziplinären, im Rahmen der Forschungsinitiative "Zukunft Bau" ausgelobten Hochschulwettbewerbs "Plusenergiehaus mit E-Mobilität" geben Antwort darauf.

1. Preis: Universität Stuttgart,

Photo: Stefan Müller

Photo: Stefan Müller

Im August 2010 lobte das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) unter deutschen Hochschulen den Wettbewerb "Plusenergie mit E-Mobilität" aus, drei Monate später fiel die Entscheidung: Gewinner ist das Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren unter der Leitung von Prof. Werner Sobek an der Universität Stuttgart. Die Aufgabenstellung des Wettbewerbs bestand darin, ein real umsetzbares Gebäude zu entwickeln, das "den Stand der Entwicklung in der Vernetzung von Elektro-Mobilität mit energieeffizientem, nachhaltigem Bauen und Wohnen" aufzeigt. Das Modellhaus sollte für einen 4-Personen-Haushalt ausgelegt sein und über einen Stellplatz für Elektrofahrzeuge verfügen. Weitere Voraussetzungen waren, dass das Gebäude nach seiner Nutzung wieder vollständig recycelt werden kann und dass es mit dem Fahrzeug energetisch vernetzt ist. Das als Plusenergiehaus konzipierte Bauwerk sollte in der Lage sein, sich und seine Bewohner sowie mehrere Fahrzeuge mit ausreichend Energie, die ausschließlich aus regenerativen Quellen gespeist wird, zu versorgen. Angesetzt wurde hier eine durchschnittliche Jahresleistung von 29 000 km. Gemeinsam mit dem Institut für Gebäudetechnik, dem Lehrstuhl für Bauphysik, dem Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement und dem Büro Werner Sobek Stuttgart entwickelte das Institut von Werner Sobek ein Konzept, das diese Voraussetzungen in mehrerer Hinsicht erfüllt: Der Entwurf überzeugte die Jury vor allem durch die hohe Modularisierung der Gebäudeteile sowie durch die intelligente Grundrissstruktur, die sich über eine zentrale Versorgungs- und Erschließungsachse definiert. Die Gebäudeform ist kompakt; das Plusenergiehaus verfügt über einen hochwirksamen Sonnenschutz sowie über ein effizientes Heiz- und Kühlsystem in Verbindung mit einem Wasserspeicher. Die Baustoffe sind nach ökologischen Gesichtspunkten gewählt, die Bauelemente lassen sich zum großen Teil vorfertigen. Smartphone-Konzepte erleichtern die Interaktion zwischen Nutzer, Haus und Fahrzeug. Nach Ansicht des Preisgerichts stellt der Entwurf eine gelungene "Kombination zwischen energieeffizientem Wohnen und Elektromobilität" dar und repräsentiert das Thema "in hervorragender Weise". Den zweiten Preis erhielt das Institut für Energietechnik/Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung der TU Dresden unter der Leitung von Prof. Clemens Felsmann. Der dritte Preis ging an das Institut für Architektur und Städtebau unter der Leitung von Prof. Christoph Nytsch-Geusen der Universität der Künste Berlin. Im Frühjahr 2011 wird das Konzept des ersten Preisträgers gebaut und vor dem Gebäude des BBR in Berlin als öffentlich zugängliches Modellhaus präsentiert. Ein Monitoring wird über zwei Jahre lang die Leistungsfähigkeit der Komponenten testen. Die daraus gewonnenen Ergebnisse sollen Aufschluss über die Möglichkeiten in der Breitenanwendung geben.

2. Preis: TU Dresden, Institut für Energietechnik/Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung

3. Preis: Universität der Künste Berlin, Institut für Architektur und Städtebau, Fachgebiete Konstruktives Entwerfen und Tragwerkslehre und Versorgungsplanung und Versorgungstechnik

Foto: Johan Dehlin

Foto: Johan Dehlin

Photo: Johan Dehlin

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Alle Abbildungen: BBR Hier geht es zur Forschungsinitiative Zukunft Bau
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