16.04.2015 Maria Golz

Poetische Bescheidenheit: Souto de Moura 1980-2015

Am 18. April eröffnet die Ausstellung über das unprätentiöse Werk Eduardo Souto de Mouras und zeigt die Entstehungsprozesse und Realisierungen des Architekten von 1980 bis 2015. Im Kontext skulpturaler Bauten inmitten weitläufiger Natur ist die Raketenstation Hombroich als Ausstellungsort wie geschaffen für die traditionsbewusste und minimalistische Architektur von Souto de Moura. Dauer: 18. April bis 24. August 2015
Ort: Raketenstation Hombroich, Siza Pavillon, 41472 Neuss
Der bescheidene Portugiese Eduardo Souto de Moura gehört seit 2011 zu den  sogenannten Stararchitekten, wie Zaha Hadid, Norman Foster, Rem Koolhaas und Peter Zumthor. Grund dafür ist die weltweit bedeutendste Auszeichnung in der Architektur: der Pritzker-Preis. Souto de Moura, 1952 in Porto geboren, bewahrte sich trotz ansteigender, internationaler Bekanntheit volksnahe Bodenständigkeit und respektvolle Heimatverbundenheit. Die schlichten Entwürfe streben nach logischer Einfachheit und erzeugen trotz ihres Verzichts auf verzierende Elemente eine stimmungsvolle Poesie. Den bevorzugten Baustoff Stein in natürlicher sowie künstlicher Form, setzt Souto de Moura mit präziser Ernsthaftigkeit ein. Die bekanntesten Bauwerke realisierte er in Portugal, wie zum Beispiel das Fußballstadion „Estádio Municipal de Braga“ für die Europameisterschaft 2004, das „Casa das Histórias“ ein Museum für die Malerin Paula Rego, das Kulturzentrum „Casa das Artes“ oder den „Burgo Tower“ aus dem Jahr 2007.

Souto de Moura gilt als einer der führenden Vertreter der Escola do Porto, einer Stilbewegung der zeitgenössischen Architektur Portugals. Eine in dieser Schule lehrende sowie prägende Persönlichkeit war unter anderem Álvaro Siza. Mit ihm verbindet Souto de Moura der poetische Minimalismus unter dem Aspekt des kritischen Regionalismus. Im Laufe der Zeit realisierten sie auch einige gemeinschaftliche Projekte, beispielsweise den portugiesischen Pavillon auf der Expo in Hannover.

Casa das Histórias-Museu Paula Rego, Cascais-Portugal 2009, Fotograf: Luis Ferreira Alves

Casa das Artes, S.E.C. Cultural Centre, Porto-Portugal 1991, Fotograf: Luis Ferreira Alves

Estádio Municipal de Braga, Braga-Portugal 2003, Fotograf: Luis Ferreira Alves

Burgo Tower, Porto-Portugal 2007, Fotograf: Luis Ferreira Alves

Der Ausstellungsort für Souto de Mouras Bauwerke ist der sogenannte „Siza Pavillon“. Dieser wurde von Álvaro Siza in Zusammenarbeit mit Rudolf Finsterwalder auf dem ehemaligen Nato-Gelände von Hombroich realisiert. Die aus Zeiten des Kalten Krieges bestehenden Hallen, Hangars und Erdwälle wurden von verschiedenen Künstlern und Architekten renoviert sowie umgestaltet. Die skulpturalen Bauten bewegen sich an der Grenze zwischen Architektur und Skulptur und fügen sich wie selbstverständlich in die freie Naturlandschaft ein.
Was würde sich also besser für die Ausstellung anbieten, als ein lokal verortetes Bauwerk, welches von einem langen Weggefährten errichtet wurde.
Der „Siza Pavillon“ erhielt 2014 zudem den bedeutungsvollen Fritz-Höger-Preis für Backstein-Architektur.

Siza Pavillon, Fotograf: Tomas Riehle/Arturimages

Die gesamte Ausstellungkonzeption sowie der zweisprachige Katalog sind in enger Zusammenarbeit mit Souto de Moura selbst entstanden, weshalb er auch am 18. April einen eröffnenden Vortrag zu seinem Schaffen halten wird.  


Weitere Informationen:

Eröffnung
Samstag den 18. April, von 12 bis 20 Uhr
Empfang um 17 Uhr im Siza Pavillon
Vortrag von Eduardo Souto de Moura um 18 Uhr in der Veranstaltungshalle

Öffnungszeiten
Mittwoch bis Sonntag, von 12 bis 18 Uhr

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