02.03.2018 Heide Wessely

Prominenz in Berlin

Abb.: Camps Felip Arcquitecturia und David Kohn Architects

Mit Projekten wie der Umnutzung eines Hochbunkers zu Wohnungen in München (Raumstation Architekten) oder Berliner Stadthaus von Jürgen Mayer H. hat sich der Immobilienentwickler Euroboden längst einen Namen gemacht. Der enge Wohnungsmarkt verhalf der 1999 gegründeten Firma in den letzten Jahren zu einem steilen Aufstieg. Und in der Tat scheint sein Gründer Stefan Höglmaier ein gutes Händchen zu haben, wenn es darum geht, innerstädtische Grundstücke aufzuspüren, sie mit hochwertiger Architektur maximal zu verdichten und dabei gut zu verdienen. Weithin bekannte Architektennamen stehen auch auf der Website für den besonderen Geschmack und so findet sich was zusammenzugehören scheint: Bauherren mit Geld, ein Immobilienentwickler mit Gespür und ein Stararchitekt mit gesellschaftlicher Anerkennung, der dank großer Bauvolumina gerne seine Leistung anbietet, den Auftrag für ein Einfamilienhaus hingegen wohl ablehnen würde.

So kam es auch, dass sich für das Gutachterverfahren zur Bebauung eines knapp 2500 m2 großen Grundstücks im Zentrum von Berlin 73 Architekten bewarben. Fünf davon wurden ausgewählt und weitere fünf direkt angefragt, Ideen für unmittelbar hinter den bekannten Punkthäusern der IBA aus den 1980er-Jahren am Lützowufer zu entwickeln. Am Ende trug die internationale Liste Namen wie Valerio Olgiatti, Aires Mateus, Zanderroth oder Francis Kéré, um nur die bekanntesten zu nennen. Beurteilt wurden die Entwürfe von einer siebenköpfigen Jury, der unter anderen Hubertus Adam oder Thomas Kröger angehörten.

Hoch interessant war, wie unterschiedlich die Architekten das dreiecksförmige Grundstück beplanten. Häufig ließen die Entwürfe Rückschlüsse auf die Nationalität der einzelnen Büros zu. So warteten Monadnock aus Rotterdam mit einem sehr offenen Konzept auf, zeigten ausladende Balkone, auf denen Kinder spielen und boten im Innen- wie im Außenraum Bereiche für die Gemeinschaft an. Auch die farbenfrohe Plangrafik und Renderings, die an Aquarelle erinnerten, passten zu den holländischen Verfassern.

Ganz anders der schemenhafte, elegante und leichte Entwurf des spanischen Büros Arquitecturia Camps Felip dessen Grundrisse ebenso klar gegliedert waren wie die leicht geschwungene Fassade. Mit Glas geschlossene Loggien erinnerten an die Galerias traditioneller galizischer Wohnhäuser.
David Kohn Architects und Arquitecturia Camps Felip wurden ex aequo mit der Überarbeitung beauftragt, der dritte Preis ging an Valerio Olgiati. Bei der Wahl des Gewinners, die Ende März getroffen wird, mögen nicht die maximale Ausreizung des Grundstücks, sondern vor allem die architektonische Qualität den Ausschlag geben.
Auch der Entwurf des englischen Büros David Kohn Architects konnte eigentlich nur von einem Engländer stammen. David Kohn schlägt für jede einzelne Wohnung einen offenen Kamin vor, wie es in den Londoner Stadthäusern aus Viktorianischer Zeit üblich war. Auch die Erkerfenster in Ziegelfassaden sind eine klare Referenz an die Londoner Heimat des Verfassers.
Das Büro Valerio Olgiati (der einzige, der nicht persönlich erschien) schlägt einen streng gerasterten monolithischen Baukörper vor, der die Grundfläche maximal ausnützt. Um die Abstandsflächen einzuhalten verjüngt sich das Gebäude aus schwarz gefärbtem Beton und großen Glasflächen wie ein Berg nach oben. Die tragende Hülle aus mächtigen Betonpfeilern ermöglicht für die Gestaltung der Innenräume große Flexibilität.
Das Büro Valerio Olgiati (der einzige, der nicht persönlich erschien) schlägt einen streng gerasterten monolithischen Baukörper vor, der die Grundfläche maximal ausnützt. Um die Abstandsflächen einzuhalten verjüngt sich das Gebäude aus schwarz gefärbtem Beton und großen Glasflächen wie ein Berg nach oben. Die tragende Hülle aus mächtigen Betonpfeilern ermöglicht für die Gestaltung der Innenräume große Flexibilität.
Auch der Entwurf des englischen Büros David Kohn Architects konnte eigentlich nur von einem Engländer stammen. David Kohn schlägt für jede einzelne Wohnung einen offenen Kamin vor, wie es in den Londoner Stadthäusern aus Viktorianischer Zeit üblich war. Auch die Erkerfenster in Ziegelfassaden sind eine klare Referenz an die Londoner Heimat des Verfassers.
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