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Qualität im Detail: Junge Architektengemeinschaft gewinnt zentralen Wettbewerb in Wien
Im Architektenwettbewerb für ein Büro- und Geschäftshaus im Rathauscarree im ersten Wiener Bezirk wurden am Mittwoch, 11. Dezember 2013, die Ergebnisse bekannt gegeben. Gewonnen hat eine Arbeitsgemeinschaft aus den jungen Architekten Stadler Prenn (Berlin) sowie Schuberth und Schuberth (Wien), die sich mit dem etablierten Büro Ostertag Architects (Wien) zusammen getan hatten. Die Architektengemeinschaft konnte sich in dem offenen, zweistufigen Verfahren gegen 145 Konkurrenten durchsetzen. Die Jury unter dem Vorsitz von Rüdiger Lainer bescheinigte dem Entwurf, die „ruhigste und wahrscheinlich logischste Ergänzung des Rathauscarrees“ gefunden zu haben. Auslober war die Wien Holding GmbH.
Dabei waren die Vorgaben des Wettbewerbs bewusst frei und offen gelassen worden. Da das Grundstück Rathausstraße 1 verhältnismäßig klein und eine Büronutzung nicht so einfach zu integrieren ist, sollten explizit auch Hochhausentwürfe zugelassen werden. Auf dem Grundstück selbst steht noch das nach Plänen des Architekten Harry Glück im Jahr 1980 errichte Rechenzentrum. Der Verwaltungsbau soll abgerissen werden, da er nicht mehr den heute gängigen Anforderungen an Büroflächen entspricht – unter anderem sind die Geschosshöhen zu niedrig, im Inneren gibt es großflächige fensterlose Räume, die für die früheren großen Rechenanlagen konzipiert worden waren. Harry Glück selbst sagt in einem Interview mit der Wiener Tageszeitung Der Standard, es gebe "keine adäqute Nachnutzung für ein Bauwerk dieser Art".
Für die zweite Phase hatte das Preisgericht insgesamt acht Entwürfe ausgewählt, von denen folgende prämiert wurden:
1. Preis: Stadler Prenn Architekten (Berlin), Schuberth und Schuberth (Wien), Ostertag Architects (Wien)
2. Preis: Pichler & Traupmann Architekten (Wien) – Architekt Mario Gasser (Wien)
3. Preis: franz ZT GmbH (Wien)
Anerkennung: ZT Arquitectos (Lissabon) – Architekt Thomas Zinterl (Graz)
Anerkennung: Riepl Kaufmann Bammer Architektur (Wien)
Anerkennung: Synn Architekten (Wien)
Anerkennung: Alleswirdgut Architektur– Herwig Spiegl (Wien)
Anerkennung: Pool Architektur (Wien)
1. Preis: Stadler Prenn Architekten (Berlin), Schuberth und Schuberth (Wien), Ostertag Architects (Wien)
2. Preis: Pichler & Traupmann Architekten (Wien) – Architekt Mario Gasser (Wien)
3. Preis: franz ZT GmbH (Wien)
Anerkennung: ZT Arquitectos (Lissabon) – Architekt Thomas Zinterl (Graz)
Anerkennung: Riepl Kaufmann Bammer Architektur (Wien)
Anerkennung: Synn Architekten (Wien)
Anerkennung: Alleswirdgut Architektur– Herwig Spiegl (Wien)
Anerkennung: Pool Architektur (Wien)
Die ersten Preisträger schlagen einen Baukörper vor, der sich in den vorhandenen Bebauungskontext einpasst und mit wenigen gezielten formalen Setzungen eine stadträumlich spannungsvolle Situation erzeugt. Auffälligstes Element des zwischen klassischer Blockrandbebauung und kristalliner Großskulptur changierenden Körpers ist die „noble Fassadengestaltung“ (Jury), in der je zwei Geschosse zusammengefasst wurden, um dem Gebäude eine ähnliche Großzügigkeit zu geben wie der umgebenden Gründerzeitbebauung.
Das Preisgericht fand für den Siegerentwurf folgende Worte: „Durch die einfache Akzeptanz und Aufnahme der konisch zulaufenden Flucht an der Landesgerichtsstraße/Auerspergstraße, des einfachen fluchtenden Abschlusses an der Stadion- und Doblhoffgasse gelingt ein vordergründig einfach und unspektakulär wirkender Baukörper, der seine Subtilität und Qualität im Detail findet. Die beiden Abschrägungen an den Ecken zur Auerspergstraße sind eine kleine Maßnahme mit großer stadträumlicher Wirkung. Die Vorsetzung dieser Abschrägung in den beiden Dachgeschossen, die so zu schräg zulaufenden Staffelgeschossen werden, steigert noch diesen Effekt. Die Abschrägungen an den Ecken und in den Dachgeschossen stellt eine äußerst subtile, zurückhaltend und einfache Baukörpermodellierung mit einer größtmöglichen Wirkung dar. Das Erd- und Mezzaningeschoss nehmen ein althergebrachtes großstädtisches Motiv auf und werden an den stark frequentierten Straßen mit einer Arkadierung ausgestattet, die man im Rathauscarree durchaus kontroversiell an dieser Stelle sehen kann, aber ihre Berechtigung eben durch die stark befahrenen Straßenzüge und die, aufgrund der maximalen baulichen Ausnützung des Bauplatzes, beengte Gehsteigsituation findet. Verstärkt wird diese Wirkung durch die noble Fassadengestaltung, die hinter ihrer Vier-Gliedrigkeit acht Geschosse verbirgt. Die Erdgeschosszone ist diszipliniert konzipiert. Ebenso die Büroregelgeschosse. Ein im Zentrum des Gebäudes eingeschnittener Lichthof bewirkt wirtschaftliche Bürotrakttiefen und entsprechend gute natürliche Belichtung aller Arbeitsplätze.“