13.02.2013 Emilia Margaretha

Räumliche Dynamik: Sprach- und Bewegungszentrum in Hamburg

Das Konzept des Sprach- und Bewegungszentrums verbindet in neuartiger Weise Spracherwerb mit Bewegungsangeboten. Durch die Aktivierung des motorischen Zentrums des Gehirns sollen hier Sprachentwicklung und Spracherwerb von Menschen aller Altersklassen gefördert werden. Das Architektenteam, Christoph Roselius & Julian Hillenkamp, gibt mit kräftigen Farben und vielen Kontrasten dieser besonderen Nutzung einen gestalterischen Ausdruck. Architekten: eins:eins architekten, Hamburg
Standort: Rotenhäuser Damm 40, D-21107 Hamburg

Foto: Bernadette Grimmenstein


Wettbewerb:
2009, 1. Preis
Baubeginn: August 2011
Fertigstellung: Januar 2013

Bauherr: GWG Gewerbe, Hamburg
Statik: imagine structure GmbH
TGA: Ebert-Ingenieure GmbH HNF: 1800 m²
BGF: 2035 m²
Baukosten: ca. 3,5 Mio € Weitere Informationen
www.einszueins.eu Ein Beitrag von Peter Popp
und Emilia Margaretha


Das Gebäude kann im Rahmen der Internationalen IBA Bauausstellung besichtigt werden. Das Sprach- und Bewegungszentrum ist ein Baustein der Bildungsoffensive Elbinseln, die ein Querschnittsprojekt der IBA Hamburg ist. In drei Teilregionen (Veddel, Reiherstieg und Harburger Binnenhafen) werden konkrete Projektvorhaben umgesetzt, die die Bildungsangebote rasch und spürbar verbessern sollen.

Foto: Bernadette Grimmenstein

Das Grundstück des Sprach- und Bewegungszentrums ist durch die Lage am Park geprägt und von dem dichten Baumbestand dominiert. Der horizontale, streng gegliederte Baukörper inszeniert einen ruhigen Kontrast zu den vertikalen Baumreihen. Erst auf den zweiten Blick ist zu erkennen, dass die Gebäudehülle aus über hundert Jahre alten recycelten Backsteinen errichtet wurde, die mit verspiegelten, flächenbündigen Fensterbändern kontrastieren.

Foto: Bernadette Grimmenstein

Schnittperspektive, Grafik: eins:eins architekten

Foto: Bernadette Grimmenstein

Im Inneren des Gebäudes sind alle Nutzungen um einen dynamischen Luftraum des offenen Treppenhauses gruppiert. Dieser stanzt sich durch den Baukörper und zieht den Blick des Besuchers nach oben. Kräftige Farben und starke Farbkontraste betonen die Dynamik des Raumes. Nach unten dient er als Treppentribüne für das multifunktional genutzte Foyer, oben gibt er über ein Panoramafenster den Blick in die Sporthalle frei. Von hier werden auch die Seminar- und Bewegungsräume erschlossen, die, verbunden über vielfältige Blickbezüge und Zugänge, eine großzügige Lern- und Bewegungsplattform bilden.

Grafik: eins:eins architekten

Foto: Bernadette Grimmenstein


Das Café mit dem Multifunktionsbereich im Erdgeschoß öffnet sich sowohl zum Park, als auch zur Straße und kann als Ausstellungsfläche oder für unterschiedliche Veranstaltungen genutzt werden. Die Räumlichkeiten im Obergeschoß können ebenfalls durch die Umstellung der mobilen Trennwände wechselnden Nutzungen angepasst werden. Die Flexibilität wird bei der Doppelsporthalle weitergeführt. Diese verfügt über zwei separate Eingänge und kann vollständig geteilt werden. Der Umlaufende Anprallschutz gewährleistet den Schutz vor ungewollten Zuschauern und vor zu starken hell-dunkel Kontrasten auf der Spielfläche. Die seitlichen Fensterbänder sorgen zusammen mit einer durchgehenden Oberlichtreihe für die blendfreie, nutzungsgerechte Ausleuchtung mit Tageslicht. Akustik - Elemente unter der Decke verdecken die Konstruktion und gewährleisten zusammen mit stoffbespannten Prallschutzwänden eine ausgewogene Akustik.

Grundriss EG, Grafik: eins:eins architekten

Grundriss OG, Grafik: eins:eins architekten

Foto: Bernadette Grimmenstein

Schnitte, Grafik: eins:eins architekten

Das Gebäude wurde konstruktiv als konventioneller Hallenbau in Stahlbeton aufgefasst. Über das Fassadenmaterial aus recyceltem Backstein wird sowohl dem Ort als auch den ökologischen Anforderungen des Gebäudes Rechnung getragen. Der Backstein stammt aus dem Rückbau alter norddeutscher Nebengebäude. Der Stein wurde händisch von Putzresten gereinigt und technisch geprüft bevor er im Sprach- und Bewegungszentrum wieder zum Einsatz kam. Die Vorgaben der EnEV 2009 konnten auf diese Weise um 30% unterschritten werden.

Baustelle Stand: Nov 2011, Foto: Martin Kunze

Foto: eins:eins architekten

Fotos: eins:eins architekten

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