28.02.2009

Raum für Spiele - Entwicklungen und Tendenzen in der Theaterarchitektur

Anders als der Museumsbau fristete die Theaterarchitektur lange ein Mauerblümchendasein. Für Lichtblicke sorgten seit Aldo Rossis schwimmendem Teatro del Mondo, das anlässlich der ersten Architekturbiennale 1980 in Venedig vor Anker ging, allenfalls das Aalto-Theater in Essen, das bunte Konglomerat von Rem Koolhaas’ Nederlands Dans Theater in Den Haag sowie die spektakulären Opernumbauten von -Jean Nouvel in Lyon und Mario Botta in Mailand. Seit den späten 1990er-Jahren wurden Konzerthäuser wie Jean Nouvels Luzerner KKL oder Frank Gehrys Disney Concert Hall in Los Angeles zu Vorboten einer zaghaften neuen Blüte der Theaterarchitektur. Um die eingeschränkte kreative Freiheit im Theatersaal zu kompensieren, wenden die erfolgsverwöhnten Architekten von heute ihr Augenmerk vermehrt dem Foyer und der Außenform zu, immer in der Hoffnung, architektonische Wahrzeichen zu schaffen. Derzeit besonders hoch im Kurs sind skulpturale Megastrukturen, die selbst den Bühnenturm – einst das Erkennungszeichen des Theaters – umspielen. Ob damit Theaterbauten wieder zur identitätsstiftenden Figuren im Stadtgewebe werden können, sei dahingestellt. Heute wäre es wünschenswert, wenn die Visionärsten unter ihnen einmal mehr mit Baukünstlern zusammenspannen würden, um für das zeitgenössische Musik-, Tanz- und Sprechtheater nach neuen räumlichen Lösungen zu suchen.

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