15.06.2011

Recycelte Lichtkunst

Ein ungewöhnliches Denkmal haben die Architekten schneider + schumacher am Frankfurter Mainufer errichtet: Der „Städel-Tower“ besteht aus fünfzehn Beton-Schaltafeln von dem derzeit im Bau befindlichen Erweiterungsbau des Städel-Museums. Nachts erhellen 24 LED-Lichtlinien die Großskulptur.
Nur auf den ersten Blick wirken die fünf waghalsig übereinander gestapelten Dreiecksprismen des „Städel-Towers“ wie aus Beton gegossen. In Wirklichkeit bestehen sie aus Holz, Styropor und einer Glasfaser-Oberfläche. Entstanden ist die Großskulptur als ungewöhnliche Reminiszenz an eine ungewöhnliche Baustelle: Unter dem Garten des Städel-Museums errichten schneider+schumacher derzeit eine neue Ausstellungshalle mit 3000 Quadratmetern Fläche. Ihre Tageslichtversorgung sollen kreisrunde Oberlichter mit einem Durchmesser von 1,5 bis 2,5 Metern sicherstellen.

Zumtobel GmbH

Von ebendiesen Oberlichtern stammen auch die Schaltafeln, die am „Städel-Tower“ eine neue Verwendung fanden. Das 18 Meter hohe, temporäre Monument wird durch ein innen liegendes Stahlgerüst stabilisiert und steht auf einem Betonsockel. Insgesamt wurden 15 Schaltafeln mit je 3,70 Metern Kantenlänge verbaut. Für die nächtliche Beleuchtung des Städel-Tower entwickelte der Leuchtenhersteller Zumtobel (der auch den Städtel-Neubau aussstattet) eine Lösung aus 24 LED-Lichtlinien à 14 Watt, deren Licht durch die verschiedenen Öffnungen der Bausteine aus dem Innenraum nach außen dringen und gleichzeitig von außen nach innen strahlen, um die Konstruktion sichtbar zu machen. Die LED-Linien sind einzeln über DMX angesteuert und inszeniert. „Durch die subtilen Lichtstimmungen wird die Dreidimensionalität des Baus besonders gut erlebbar: Der Städel-Tower verliert dabei sein offensichtliches massives Erscheinungsbild und wird selbst zu einem leichten Lichtkunst-Objekt“, heißt es hierzu in einer Pressemitteilung von Zumtobel.

Zumtobel GmbH

Der Städel-Tower soll vorerst bis Ende August stehen und den diesjährigen Architektursommer Rhein-Main in Frankfurt durch seine Gegenwart bereichern. Auf der unterirdischen Baustelle wird unterdessen weiter gearbeitet – die umfangreichen Arbeiten zur Erweiterung des Städel Museums werden bis Anfang 2012 dauern.
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