03.05.2014 Maier@detail.de

Sanierung eines Wohnhochhauses nach Passivhausstandard

In Freiburg ist es gelungen, ein 16-geschossiges Wohnhochhaus aus den 1960er-Jahren in ein Passivhaus umzuwandeln. Das wenig attraktive und in die Jahre gekommene Wohnhochhaus in der Bugginger Straße 50 in Freiburg schien dem Abriss geweiht, doch die Eigentümerin, die Freiburger Stadtbau (FSB), entschloss sich stattdessen zur Sanierung des ganzen Gebäudes. Nach dem Umbau wird nun genau Buch geführt, ob sich die Erwartungen an die Energieeinsparung auch erfüllen. Für den Umbau, der 13,6 Mio. Euro gekostet hat, stellten die Kommune, Bund und Land umfangreiche Fördermittel zur Verfügung. Damit die Bewohner in Zukunft tatsächlich wie geplant weniger Energie verbrauchen, statteten die Planer von Adrian und Partner, Freiburg, sowie Roland Rombach, Kirchzarten, das Hochhaus mit neuer Technik aus. Auf dem Dach gibt es eine Solarstromanlage mit 25 kW Spitzenleistung, im Dachgeschoss drehen sich große Industrieventilatoren, die Frischluft ansaugen, die im Wärmetauscher durch Abluft erwärmt wird. Außerdem musste die Gebäudehülle energieeffizient werden. Dach, Fassade und Kellerdecke wurden deshalb mit einer 20 cm dicken Dämmung, teilweise mit Natursteinoberfläche, versehen und die neuen Fenster dreifach verglast. An der Fassade sorgt eine vom Freiburger Malerbetrieb Hermann Emter in Zusammenarbeit mit StoDesign gestaltete neue Oberfläche mit Lotus-Effekt-Technologie für lange Renovierungsintervalle.

Foto: Johannes Vogt / Sto AG

Der Aufwand scheint sich gelohnt zu haben. So ist der Heizwärmebedarf von jährlich 68 auf 15 KWh/m² und damit um 80 % gesunken. Durch neue Grundrisse, die Integration der Loggien und den Anbau neuer Balkone ist die Wohnfläche zudem insgesamt um fast 1000 m2 gestiegen. 49 zusätzliche Wohneinheiten entstanden so für den angespannten Freiburger Mietmarkt. Inzwischen haben die Bewohner die ersten beiden Winter im Passivhochhaus verbracht und zeigen sich zufrieden. Energieberater – oftmals selbst Bewohner – stehen mit Rat und Tat zur Verfügung und geben Tipps, wie sich Energie sparen lässt. Und auch die Experten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE aus Freiburg erfassen auf drei Geschossen, in insgesamt 29 Wohnungen, den realen Energieverbrauch.

Foto: Johannes Vogt / Sto AG

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