Schacht mit Aussicht: One Man Sauna von modulorbeat

Rückzugsort mal anders: Eine überraschend innovative Verwendung fanden in Bochum einige ursprünglich für den Bau von Schachtanlagen bestimmte Betonfertigteile. Im Rahmen eines internationalen Stadtprojekts wurden sie auf einem ehemaligen Fabrikgelände zu einer temporären Sauna mit »Schaueffekt« gestapelt.

Architekt:
modulorbeat, Münster
Standort: Bochum

Foto: Jan Kampshoff, modulorbeat

Schwitzen, Abkühlen, Nichtstun: Drei Nutzungen verteilen sich auf drei Kuben, die durch räumliche Verschiebung bereits von außen ablesbar sind. Auf insgesamt 7,5 Metern Höhe sind die drei unterschiedlichen Ebenen räumlich und konstruktiv übereinander geschichtet. Steigleitern führen den Besucher durch die einzelnen Etappen: vom Tauchbecken im Erdgeschoss über die Saunazelle im Mittelbereich bis hin zur Aussichtplattform, die den Blick in den Himmel freigibt und zum „Nichtstun“ einlädt.

Grundrisse, Grafik: modulorbeat

Schnitte, Grafik: modulorbeat

Montage, Foto: Jan Kampshoff, modulorbeat

Foto: Jan Kampshoff, modulorbeat

Das Projekt am Stadtrand entstand aus dem Forschungsprojekt »Borderlands«, welches sich primär mit den Grenz- und Übergangsräumen Bochums auseinandersetzt. Der Grenzraum wird dabei als zusammenhängender Wahrnehmungsraum der Stadt betrachtet. Anknüpfend an die Dokumentation der Recherchen, den »Feuilles de travail«, stellte das Büro Collagen in Form von Fotografien und Texten zum Thema »Nichtstun« zusammen. Für das Detroit-Projekt, ein einjähriges internationales Stadtprojekt und Kunstfestival, das gemeinsam vom Schauspielhaus Bochum und der Kulturinstitution »Urbane Künste Ruhr« entwickelt und realisiert wird, wurde die Sauna als Beispiel für Möglichkeiten und Chancen der Stadt der Zukunft realisiert.

Wasserbecken zur Abkühlung im EG, Foto: Jan Kampshoff, modulorbeat

Die Steigleiter verbindet die einzelnen Etappen miteinander, Foto: Jan Kampshoff, modulorbeat

Blick durch den gesamten »Sauna-Schacht«, Foto: Roman Mensing

Blick in die Sauna, Foto: Roman Mensing

Entspannungsbereich, Foto: Roman Mensing

Blick aus dem Dachfenster, Foto: Jan Kampshoff, modulorbeat

Projektbeteiligte:
Team: Marc Günnewig, Jan Kampshoff, Sebastian Gatz
Tragwerksplanung: Bollinger + Grohmann Ingenieure
Auftraggeber / Bauherr: Schauspielhaus Bochum, Urbane Künste Ruhr

Weitere Informationen
www.schauspielhausbochum.de
www.modulorbeat.de

Weitere Projekte zum Thema »Einfach Bauen« lesen Sie in unserer Ausgabe DETAIL 2014/12.
Auf das Thema »Nichtstun« antwortet das Projekt mit einem kraftvollen architektonischen Statement. Die gestapelten Betonmodule liefern dabei weit mehr als einen unkompliziert pragmatischen Lösungsansatz. Nicht nur in puncto konzeptioneller Mehrdeutigkeit erweist sich der ruppige Monolith als absolut zeitgemäß und zukunftsweisend. Im still geführten Dialog mit der arg gebeutelten Landschaft des Ruhrgebiets zeugt seine demonstrativ »anti-romantische« Haltung überdies von einem feinen Gespür für humoristische Zwischentöne.

Foto: Jan Kampshoff, modulorbeat

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