18.11.2009 Marion Dondelinger

Schön und praktisch

Seit vier Wochen ist sie schon in Betrieb, doch heute erst wurde sie feierlich eröffnet: die neue Zentralbibliothek der Berliner Humboldt-Universität von Max Dudler.

Foto: Stefan Müller

DETAIL_2013/9_»Konzept« Bahnhöfe und Haltestellen

Von außen gibt sich die derzeit modernste Bibliothek Deutschlands streng: Ihre markante Fassade mit den lang gestreckten, unterschiedlich breiten Fensterschlitzen erinnert an Bücherrücken. Ihr Inneres überzeugt mit klaren Strukturen und optimalen Lichtverhältnissen.

Der Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum genannte Bau des Schweizer Architekten Max Dudler vereint zwölf Teilbibliotheken der Humboldt-Universität (HU) an einem Standort. 1250 Leseplätze, 500 Computerarbeitsplätze und rund 2,5 Millionen Bücher finden hier, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Museumsinsel, ihren Platz.

Das Zentrum des Gesamtkomplexes bilden „Leseterrassen“, jeweils vier nach rechts und links aufsteigende Ebenen, die über ein Glasdach mit Tageslicht versorgt werden. Entlang der Fensterfronten des Gebäudes, durch Bücherregale von den Leseterrassen abgetrennt, sind die ruhigeren Arbeitsplätze angeordnet. Außerdem bietet der Neubau Gruppenarbeits- und Videokonferenzräume, Einzelkabinen, Multimediaarbeitsplätze, einen PC-Pool sowie einen Eltern-Kind-Bereich.

Im Rahmen des Festaktes zur Eröffnung nannte HU-Präsident Christoph Markschies das neue Zentrum ein „Schatzhaus der Bücher.“ Auch der regierende Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit fand, der Architekt habe ein „großes Kompliment“ verdient: Die Bibliothek habe lange auf sich warten lassen, das Resultat fasziniere jedoch, weil es nicht nur schön, sondern auch praktisch sei.

„Einen Raum für das Buch und seine Leser“ nennt Dudler seine Bibliothek. Bei den Lesern scheint dieser Raum gut anzukommen: Schon jetzt, nur vier Wochen nach ihrer inoffiziellen Eröffnung, nutzen täglich rund 4.500 Besucher die Einrichtung

Das Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum ist nicht der erste Bibliotheksbau Dudlers. 2005 realisierte er die Diözesanbibliothek in Münster. 2006 gewann er den Wettbewerb für den Erweiterungsbau der Folkwang Bibliothek in Essen, der bis 2010 fertig gestellt werden soll.

Foto: Stefan Müller

Projektdaten

Standort Geschwister-Scholl-Straße 1-3, 10117 Berlin
Bauherr Humbold-Universität zu Berlin vertreten durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Abt. V
Architekt Max Dudler
Bauzeit 2004 (Wettbewerb), 2006-2009
Bauvolumen BGF: 37.500 m²
BRI 144.000 m³
Baukosten 75,5 Millionen €

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