30.09.2010

Schwebende Tafeln

Kraus Schönberg Architekten, Konstanz
Den Traum vom Haus im Grünen schränken oft zahlreiche Bauvorschriften ein. So durfte auf dem Grundstück im Hamburger Nordosten nur eingeschossig gebaut werden und die Abstandsregeln trugen dazu bei, dass die Wohnfläche sehr klein ausgefallen wäre.

Ein Kunstgriff schuf Abhilfe: Die Architekten gruben das Haus halbgeschossig mitsamt einer vorgelagerten Terrasse in die Erde, der zweigeschossige Bau wirkt so von außen niedriger. Um kein beengendes Gefühl im »Souterrain« aufkommen zu lassen, schwebt der weiße Kubus über einem durchlaufenden Fensterband auf Grashöhe.

In die Ortbetonwanne eingespannte Stahlstützen tragen die Holzkonstruktion, eingesetzte Stahllamellen leiten die Drucklasten in die Stützen ein. Fassaden, Decken und Wände bilden einen als Gesamtstruktur tragenden Rost aus kreuzweise verleimten Fichten-Massivholzplatten, die wandgroß vorgefertigt und außen mit Douglasie verschalt wurden.

Bei gleicher Traufhöhe sollten Nebenräume niedriger ausfallen als Schlaf- und Kinderzimmer. Dadurch entstehen Deckenversprünge, die sich im unteren Geschoss abzeichnen und eine plastische Wirkung des »Einraums« erzeugen. Ein zentrales Atrium verbindet die Ebenen.

Die mit weißer Acrylfarbe gestrichenen Wände und Decken lassen die Holzstruktur sichtbar, die Betonwanne nimmt dieses Motiv in Form des Abdrucks der Brettschalung auf.

In Heft DETAIL 10/2010 zum Thema Holz finden Sie eine ausführliche Dokumentation des Projektes, mit allen Übersichtszeichnungen und Detaillösungen.

Foto: Ioana Marinescu, London

Foto: Kraus/Schönberg

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