20.03.2015 Peter Popp

Shift: Temporäre Licht- und Videoinstallation in Helsinki

Die gesamte untere Fensterfront des historischen Universitätsgebäudes Porthania in der Innenstadt von Helsinki war im Januar Bestandteil einer aufseheneregenden Projektionsarbeit der Berliner Videokünstler mader/wiermann. Die Installation setzt sich mit der Struktur des 1957 von Architekt Arne Ervi mit Betonfertigteilen erbauten Gebäudes auseinander. Die Glasflächen werden von innen mit Rückprojektionsfolie verkleidet und durch insgesamt 10 Projektoren aus dem Innenraum heraus bespielt. Die Arbeit ist für den Aussenraum konzipiert und wird ergänzt durch eine Soundinstallation. Sie ist als 5-minütiger, nahtloser Loop angelegt. Installation: Holger Mader, Heike Wiermann, Berlin
Sound: Thomas A. Troge
Standort:
Porthania-Gebäude, Helsinki
Das Grundmotiv der Arbeit sind großformatige Steinblöcke, Kugeln und Ebenen mit einer jeweils spezifischen Haptik und Schwere. Die Elemente können sich, ähnlich Spielsteinen, verschieben bzw. sich gegenseitig beeinflussen. Durch die Bewegungen im Raum entstehen immer wieder neue Konstellationen bzw. temporäre Architekturen.

Das Raumkonstrukt ist über die Position und Perspektive an das Gebäude angepasst, so dass der virtuelle Raum wirkt, als sei er dem Gebäude eingeschrieben. Das lange schmale Fensterband (die Projektionsfläche) erscheint wie ein ausschnitthafter Einblick in eine hinter der Fassade befindliche große Maschinerie, deren gesamte Ausdehnung und Bewegung nur zu erahnen ist.

Die Wucht der Bewegung und die Massivität der Objekte erzeugen in Verbindung mit dem räumlich wirksamen Sound eine große Kraft. Im Kontrast dazu stehen die an Video- und andere Spiele erinnernden Bewegungsabläufe und -elemente (Tetris, Billard, Greifarme). Dazu kommt der in der Postproduktion eingesetzte „Scratch“, der – in Synchronität zum Sound – ebenfalls das spielerische Moment betont.

Durch die Installation erscheint das Universitätsgebäude als ein in ständiger Veränderung befindlicher Organismus, in den, räumlich und zeitlich begrenzt, eigenwillige Einblicke möglich sind. Seine eigentümliche Schwere und Massivität wird relativiert durch die spielerisch eingesetzten Elemente im Aufbau der Bewegung und in der Choreographie. Weitere Informationen

www.maderwiermann.de
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