07.05.2012 gfx3@detail.de

Spezielle Sichtbetonelemente für Zaha Hadid

Der spanische Badausstatter Roca genießt internationale Anerkennung, die er unter anderem seiner intensiven Kooperation mit namhaften Architekten verdankt. In diesem Zusammenhang erteilte das Unternehmen 2009 Zaha Hadid den Auftrag zur Planung und Realisierung der Roca-London-Gallery im bekannten Hafenbezirk Chelsea. Ausgehend von den Produkten des Auftraggebers entschieden sich Zaha Hadid und ihre Mitarbeiter für das Designthema Wasser. Sie entwarfen eine Ausstellung, die den Eindruck erweckt, allein durch dessen Kraft entstanden zu sein. Alle Räume gehen fließend ineinander über, scharfe Kanten und rechte Winkel wurden weitestgehend vermieden. Um die Exponate optimal zu präsentieren, bedienten sich die Planer modernster Technik und gut durchdachter Beleuchtungselemente. Diese wurden optimal in die organische Architektur integriert und fügen sich in das futuristisch anmutende Erscheinungsbild ein.

Bei der Frage, aus welchem Baustoff das Objekt realisiert werden soll, fiel die Wahl der Planer auf Beton. Doch dies wurde schnell zum Problem: »Nicht baubar!« – so lautete die Antwort zahlreicher Faserbetonhersteller, die am Bieterwettbewerb des Sanitärausstatters teilnahmen. Die gewünschte Oberflächenstruktur und die extrem geschwungenen Formen stellten sie vor eine anscheinend unlösbare Aufgabe. Doch genau dieses »nicht baubar« reizte Kruno Stephan Thaleck, Inhaber der B & T Bau & Technologie. Er hat sich mit seinem Unternehmen auf den Bau extravaganter Architektur spezialisiert und qualifizierte sich als Einziger von über 50 Bewerbern für die Fertigung der Sichtbetonelemente sowie der 3-D-Gipswände und -Decken. Zudem stellte er die Decken- und Wandbeleuchtungskörper aus glasfaserverstärktem Kunststoff
her und machte so die Realisierung des Objekts aus einer Hand möglich. Bevor mit der Fertigung der Bauteile begonnen werden konnte, waren mehr als zweieinhalb Jahre intensiver Vorarbeit nötig. Die enorme Herausforderung konnte nur mit der Entwicklung eines neuen Baustoffs gelöst werden: »CEton«. CEton-Elemente sind textilbewehrte Faserverbundbauteile auf Betonbasis, die im Kern aus einer Aluminium-Wabe bestehen. Dank dieses neuen Baustoffs ist es B & T Bau & Technologie GmbH heute möglich, Betonelemente mit einer Stärke von nur 60 mm und einem Gewicht von lediglich 50 kg/m² zu fertigen. Im Vorfeld der eigentlichen Produktion arbeitete das Unternehmen eng mit der Wacker Chemie AG zusammen. Für CEton musste zunächst eine Betonrezeptur formuliert werden, die gewährleistet, dass der Frischbeton gut am Aluminium haftet und bei hoher Druckfestigkeit (> 45 N/mm²) einen sehr guten Biegezugwert (10 N/mm²) aufweist. Anhand der Anforderungen, die zur Fertigung der Elemente gestellt worden waren, wählten die Verantwortlichen die entsprechenden Produkte aus der »Etonis«-Reihe von Wacker Chemie AG aus und stellten eine maßgeschneiderte Polymermischung zusammen.

Für den Bau der Ausstellungselemente verwendete der Unternehmer CEton in Kombination mit anspruchsvollen Sonderschalungen sowie einem geeigneten Trennmittel. So machte er es möglich, die Pläne von Zaha Hadid Architects zu realisieren. Diese sahen neben den geschwungenen Formen auch ein Wechselspiel weißer und grauer Bauteile vor. Das bedeutete für den Unternehmer, dass er für die Elemente nach einem geeigneten Zement suchen musste. In Zusammenarbeit mit der Firma Holcim Slovensko a.s. wurden daher zahlreiche Musterstücke gefertigt und bewertet, bis der gewünschte Farbton de­finiert und letztendlich freigegeben war.

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