03.06.2009 Sabine Drey

Sport-Center der ETH-Zürich auf dem Hönggerberg

Architekten:
Dietrich / Untertrifaller Architekten, Bregenz
Das jüngste Kind des Campus der ETH-Zürich auf dem Hönggerberg ist das Sport-Center des Bregenzer Architekturbüros Dietrich/Untertrifaller, welches 2004 aus einem Wettbewerb hervorging. Der Neubau ersetzt eine bestehende Sporthalle an dieser Stelle, die den Anforderungen des wachsenden Campus nicht mehr gerecht werden konnte. Aufgrund der Lage des Altbaus befindet sich auch der Neubau als einziger Baukörper außerhalb des klar umgrenzten Campus-Areals direkt am Waldrand des Käferbergs. Neben dem Hochschulsport erhält damit auch das Institut für Bewegungs- und Sportwissenschaften eine zeitgemäße Infrastruktur.

Foto: Sabine Drey

Das Hauptanliegen der Architekten bestand darin, den Bau einerseits nahtlos in die Landschaft zu integrieren und andererseits diese mit dem Campus-Areal zu verschmelzen. Daher schoben sie zunächst das Gebäude in den Hang, sodass das große Volumen der Dreifachturnhalle unter der Erde verschwindet. Auf dem Dach bilden Tennis- und Beachvolleyball-Plätze und eine Bogenschießanlage den Übergang zur Landschaft. Nur im Westen, zum Campus hin, tritt die Fassade gänzlich in Erscheinung. Das dunkle, kristallgrüne Wärmeschutzglas, teils opak, teils transparent, schafft hier durch Farbgebung und Dachneigung die Anpassung an die Waldkulisse im Hintergrund.

Foto: Sabine Drey

Die Besucher betreten das Sport Center im Erdgeschoss über das offene Foyer, dessen verglaste Längsseite die Halle tangiert und in einer begrünten ansteigenden Fläche mündet. Die Dachkonstruktion der Halle, die vom Untergeschoss bis zum Obergeschoss durchgesteckt ist, spannt sich über Tribüne und Foyer. Auf drei Seiten ist die Halle von kleineren Raumeinheiten umgeben. Zum Erdreich hin sind Gymnastik- und Tanzräume, Trainingsbereiche sowie die Garderoben untergebracht. An der freien Seite kann man silhouettenhaft Studenten beim Krafttraining hinter der dunkelgrün schillernden Gebäudehülle erahnen.

Foto: Sabine Drey

Seit den ersten Entwürfen für einen Bebauungsplan in den 60er-Jahren entwickelt sich der das Campusareal auf dem Hönggerberg stetig weiter. Der ersten Etappe nach den Plänen des ehemaligen Stadtbaumeisters Albert Heinrich Steiner mit Achsen, Plätzen und einzelnen Gebäuden im Campus-Park (Physik, Molekularbiologie, Infrastruktur) folgte der zweite Abschnitt mit einem gegensätzlichen, stärker verdichtenden Ansatz nach dem Entwurf der Architekten Max Ziegler und Erik Lanter (Architektur, Bauwissenschaften). Gegen die Eingriffe der dritten Phase nach den Plänen von Mario Campi & Franco Pessina (Chemie, Werkstoffe, Pharmazie, Mikrobiologie, Dienstleistungsgebäude) ging Steiner sogar vor Gericht – vergeblich. Die momentane Bautätigkeit basiert dagegen auf dem Masterplan von Kees Christiaanse für die »Science City«, welcher sich auf die Qualitäten der ursprünglichen Planung besinnt. So setzt er ganz auf die architektonische wie auch funktionelle Verzahnung innerhalb des Areals und auf fließende Übergänge zum Naherholungsgebiet im Randbereich des Campus. Neben Universitätsbauten sind auch Studentenwohnungen, Läden, Restaurants, Sporteinrichtungen und ein Kongresszentrum vorgesehen.
2001 wurde ein erster Wettbewerb für das Information Science Center ausgeschrieben, den das Architekturbüro Baumschlager & Eberle gewann. Der sechsgeschossige Bau ist bereits seit einem Jahr in Betrieb.

Foto: Sabine Drey

Lageplan ETH-Zürich

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