19.07.2006

Steigende Energiepreise: Dämmen nach Vorschrift ist nicht genug!

Wer nachträglich die Außenwände seines Altbaus dämmt, macht ein ökonomisches Plus. Die Energieagentur NRW erhöht deshalb die Empfehlungen der Dämmstoffstärke. Nach Berechnungen der Energieagentur NRW entspricht die Dämmung gemäß der gesetzlichen Bestimmung nicht dem wirtschaftlichen Optimum.

"Aufgrund der Energiepreis Anstiege lohnen sich heute bereits Dämmstoffstärken von bis zu 30 Zentimetern", so Dirk Mobers, Leiter der Abteilung "Bau und Energie" der Energieagentur NRW.

Werden Altbauten nach der Mindestanforderung der Energieeinsparverordnung gedämmt, gehen über die Außenwände eines typischen Einfamilienhauses (150 qm Außenwandfläche) noch immer rund 3.500 kWh pro Jahr an Wärme verloren. Das entspricht über die Lebensdauer einer Dämmung (ohne Energiepreissteigerung)8.300 Euro Heizenergiekosten (bei 6 ct/kWh). Bei einer Wärmedämmung von 18 Zentimetern würde der Wärmeverlust auf unter 2000 kWh pro Jahr reduziert. Über die Jahre würde sich der zusätzliche bauliche Wärmeschutz bezahlt machen. Die Kosten würden auf ca. 4.700 Euro sinken, Einsparung: rund 3.600 Euro. Die Investition lohnt sich noch mehr, wenn die Dämmung noch dicker ausfällt: Bei 30 Zentimetern Dämmung würde der Wärmeverlust über die Wände nur noch knapp 2400 Euro kosten. Einsparung: rd. 5.900 Euro. Mobers' Fazit: "30 Zentimeter Außendämmung sind auch bei den heutigen Energiepreisen bereits wirtschaftlich. Wer bei der Dämmung spart, zahlt über die Jahre drauf."

Vom Gesamtenergieverbrauch eines Privathaushaltes entfallen mehr als zwei Drittel auf die Raumheizung. Die Verschwendung von Heizenergie in Nordrhein-Westfalen ist gigantisch. Drei Viertel der Gebäude sind vor 1980, also vor der ersten Wärmeschutzverordnung, errichtet worden. Durch eine wärmetechnische Sanierung ließe sich der Heizenergieverbrauch bei diesen Gebäuden im Durchschnitt um zwei Drittel reduzieren. Bei einer Gebäudemodernisierung ist es fast immer wirtschaftlich sinnvoll über die gesetzlichen Mindestanforderungen beim baulichen Wärmeschutz hinauszugehen.

Um Gebäudeeigentümern bei der Festlegung der Dämmstoffstärken im Rahmen einer Gebäudemodernisierung zu unterstützen, hat die Energieagentur NRW eine Liste mit Empfehlungen herausgegeben. Diese findet sich auf der Internetseite der Energieagentur NRW unter www.ea-nrw.de.

Weitere Informationen zum Thema Sanierung bietet die Gemeinschaftsaktion
"Gebäudesanierung NRW - Mein Haus spart". Die Gemeinschaftsaktion bündelt
alle wichtigen Beratungs- und Informationsangebote im Lande, die
Hausbesitzer bei der Planung und Umsetzung von energetischen
Sanierungsmaßnahmen unterstützen. Partner der Aktion sind unter anderem der VdW, Handwerker sowie Ingenieure und Architekten in NRW. Einen Überblick
über die vielfältigen Informations- und Beratungsangebote erhalten
Hausbesitzer unter www.mein-haus-spart.de.

Foto: Moritz Bernoully

Foto: Moritz Bernoully

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