Stella baut Humboldt-Forum

Der junge Architekt Francesco Stella aus Italien hat den Wettbewerb um das Humboldt-Forum auf dem Berliner Schloßplatz gewonnen. Obwohl der Entwurf Stella's historisierend ausfällt, tue er niemandem weh.

Die Jury unter Vorsitz des Architekten Vittorio Magnago Lampurgnani entschied sich nun für Francesco Stella’s Entwurf. Er ist sehr historisierend ausgefallen, sogar eine Kuppel ist vorgesehen. Weitere Preise gingen unter anderem an die Büros Kleihues & Kleihues, sowie Hans Kollhoff und Christoph Mäckler. Stella ist Schüler des Star-Architekten Aldo Rossi. Das Votum sei einstimmig gefallen, die Entscheidung kein Kompromiss. Das neue Gebäude erhält zwar eine Kuppel, aber der Saal der DDR-Volkskammer aus dem Palast der Republik wird nicht eingebaut. Dies war ursprünglich jedoch vorgesehen. Der Entwurf ist zwar historisierend tue aber niemandem weh, so die stimmen aus der Jury. Gemäß den Vorgaben des Wettbewerbs erhält der Bau an drei Seiten Kopien der barocken Fassaden des Berliner Stadtschlosses. Zum Alexanderplatz hin, will Stella die Fassade als "Belvedere" mit Loggien und Balkonen gestalten. Das Humboldt-Forum erhält einen Durchgang von der Breiten Straße zum Lustgarten. Mit der Rekonstruktion des Schlüterhofes will der Architekt neue markante Raumbildungen schaffen und dem Humboldt-Forum eine eigenständige Identität geben, die über das Schloss hinausweist. In den Neubau sollen die außereuropäischen Sammlungen der Staatlichen Museen, Teile der Berliner Landesbibliothek und die wissenschaftliche Sammlung der Humboldt-Universität einziehen. Alle drei Institutionen sollen einen gemeinsamen Eingangs- und Veranstaltungsbereich des Gebäudekomplexes nutzen. 2010 wird Baubeginn sein. Nach nur drei Jahren Bauzeit sollen Schlossplatz und Schlossfreiheit wieder als Stadtplätze entstehen und Berlins Zentrum den historischen Grundriss zurückgeben. Alle Wettbewerbsarbeiten sind vom 3. bis 21. Dezember täglich von 12.00 bis 20.00 Uhr im Kronprinzenpalais zu besichtigen.