28.02.2008

Steven Holl Architekten - Vier aktuelle Projekte in China

Steven Holl baut zur Zeit seine Präsenz in China aus, angesichts von vier Großprojekten, die alle zwischen 2008 – 2010 eröffnen sollen. Dazu gehören "Linked Hybrid", ein Komplex mit gemischter Nutzung in Peking, sowie das "Chengdu Project" und "Vanke Center" in Shenzen, nicht zuletzt das Nanjing Museum für Kunst und Architektur.

Steven Holl Architects, Nanjing Museum, Linked Hybrid, Vanke Center, Chengdu Project

Steven Holl baut zur Zeit seine Präsenz in China aus, angesichts von vier Großprojekten, die alle zwischen 2008 – 2010 eröffnen sollen. Dazu gehören "Linked Hybrid", ein Komplex mit gemischter Nutzung in Peking, sowie das "Chengdu Project" und "Vanke Center" in Shenzen, nicht zuletzt das Nanjing Museum für Kunst und Architektur.

Nanjing Museum of Art & Architecture (Nanjing, China)

In der üppigen Landschaft von Pearls Spring neben der Stadt Nanjing entsteht das neue Museum, das diesen Sommer eröffnet werden soll. Der Entwurf, der von chinesischer Landschaftsmalerei inspiriert ist, liefert verändernde Blickpunkte und Raumebenen, die von gradlinigen Durchgängen im Erdgeschoss bis zu schlängelnden Wegpassagen darüber eine allmähliche Steigerung erfahren. Die höchstgelegene Galerie bildet einen Höhepunkt in dieser Anordnung und gewährt beeindruckende Aussichten auf die ferngelegene Stadt von Nanjing, der alten Hauptstadt der Ming Dynastie.

Durch die farbliche Reduzierung auf Schwarz und Weiß entsteht abermals eine Verbindung zur antiken chinesischen Tintenmalerei, was gleichzeitig auch einen Bezug zu den Farben und Strukturen der ausgestellten Kunstwerke darstellt. Die Wände sind aus geschwärztem Beton mit einer Bambusverkleidung. Insgesamt umfasst das Museum eine flexible Ausstellungsfläche von 3000 Quadratmetern, die durch ein Teehaus und einem Kuratorenwohnhaus ergänzt werden. Geothermische Kühlungs- und Heiztechnik sowie Niedrigenergie-Materialien sind weitere Bestandteile des ökologischen Konzepts.

Linked Hybrid (Peking, China)

Der Komplex des Hybrid Buildings soll über 700 Wohnungen umfassen und befindet sich in unmittelbarer Nähe der alten Stadtmauer von Peking. Das 220 000 Quadratmeter umfassende Projekt zielt auf einen ultramodernen Ausdruck des ökologischen urbanen Lebens im 21. Jahrhundert. Als „Stadt innerhalb der Stadt“ konzipiert, sollen hier über 2500 Einwohner leben, zusätzlich sind Räume für Cafés, Feinkostläden, Wäschereien, Blumenhändler, etc. als Teil der öffentlichen Anlagen geplant.

Die acht Gebäudetürme werden durch eine Brücke aus Cafés und Dienstleistungsbetrieben verbunden sein, die so einen Ring entlang der 20. Stockwerke um den Komplex herum bildet. Die polychrome Architektur des antiken China findet hier ihr Pendant insbesondere in Form der Wirkung des Gebäudes bei Nacht. Die Unterseiten der auskragenden Bereiche sind aus farbigen Membranen, die nachts durchscheinen sollen. Zusätzlich sollen die Springbrunnen der Auffangbecken das Nachtlicht in farbige Nebelwolken hüllen, während der Cineplex einzelne Bilder seiner laufenden Filme auf die Unterseiten der Gebäudeteile projiziert, die dann wiederum im Wasser reflektiert werden.

Standardisierte, sich wiederholende Massenbehausungen sind in China gang und gäbe. Dieser neue vertikale Stadtsektor soll nun zu einer Inpidualisierung des Stadtlebens beitragen. Hunderte verschiedenster Entwurfsarten sollen hier unter den insgesamt 728 Wohnungen gebaut werden, die allesamt nach den Feng-Shui Prinzipien konzipiert und dem „LEED Gold“- Maß für Nachhaltigkeit angepasst sind.

Vanke Center (Shenzen, China)
Bei dem „Vanke Center“ handelt es sich um einen fortschrittlichen, nachhaltigen Komplex mit gemischter Nutzung auf einer 60 000 Quadratmeter großen Fläche in Shenzen, an der Küste des südchinesischen Meers. Das Gebäude, ein schwebender „horizontaler Wolkenkratzer“, soll ein Konferenzzentrum mit Hotel, Wohnungen und Büros beherbergen. Steven Holl hatte für dessen Bau einen geladenen Wettbewerb gewonnen, dessen Eröffnung für das Jahr 2009 geplant ist.

Anstatt eine Reihe von verschiedenen Gebäudeformen zu schaffen, die auf die unterschiedliche Nutzung innerhalb des Komplexes hindeuten, verbindet Steven Holl Architects’ Design die vielfachen Programme in einer einzigen großen Vision. Die Gebäudeteile schweben förmlich über einer Gartenfläche, die genügend Raum für die Entwicklung eines vielschichtige Alltagsleben an der Grundoberfläche bietet. Diese Raumkonzeption integriert gleichzeitig auch Elemente der Nachhaltigkeit, wie zum Beispiel die Schaffung einer verschatteten Landschaft oder aber die Möglichkeit des Austausches von See- und Landluft unterhalb des Gebäudes.
Spezielle geothermisch gekühlte Wasserlandschaften in Form von Seen tragen zur Schaffung eines eigenen Mikroklimas bei. Verschiebbare Fassadeflächen, die aus speziellem Verbundstoff hergestellt sind, schützen zusätzlich die innenliegende Glasfassade gegen starke Sonneneinstrahlung und Taifune. Erneuerbare Energien, so wie Sonnenenergie oder geothermische Kühlung sind weitere zentrale Elemente des Entwurfs.

Sliced Porosity Block (Chengdu, China)

Das “Sliced Porosity Block” – Projekt ist ebenso ein Komplex mit gemischter Nutzung, der Ende 2010 in der chinesischen Stadt Chengdu eröffnet werden soll. Die Geometrie des Baukörpers resultiert aus der optimalen Sonneneinstrahlung innerhalb der umliegenden Stadtstruktur. Fünf vertikale Eingänge schneiden in eine Schicht mit kleinen Einkaufsläden, bevor es zur höher gelegenen öffentlichen „Three Valley - Plaza“ geht. Dieser mehrstöckige Platz im Zentrum des Komplexes ist aus Steinstufen, Rampen, Bäumen und Teichen geformt. Das strikte Schwarzweiß der übereinander verschachtelten Geometrie wird von den Farben der unterliegenden Einkaufsmeile überblendet. Drei der Wasserbecken sollen als Oberlichter für die sechsstöckige Shoppingzone darunter dienen. Als weitere Elemente befinden sich Pavilions in den Fassadenhohlräumen der Blöcke. Diese wurden von Steven Holl (history pavilion), Lebbeus Woods (high tech pavilion) und Ai Wei Wei (Du Fu pavilion) entworfen.

Der „Sliced Porosity Block“ wird geothermisch gekühlt und beheizt, und die großen Teiche des Plaza ernten recyceltes Regenwasser, während die Gräser und Seerosenblätter einen natürlichen Kühlungseffekt erzielen. Eine leistungsstarke Verglasung, energieeffiziente Ausstattung und der Gebrauch von regional vorhandenen Materialien sind nur einige Methoden, die zur Erreichung des LEED-Gold- Sigels beitragen sollen.

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