18.06.2013 Emilia Margaretha

Textiler Solitär: Kindertagesstätte und Bürgerzentrum in Böblingen

Zwischen den Städten Böblingen und Sindelfingen befindet sich das ehemalige, etwa 80 ha große Flugfeld, auf dessen Fläche ein hochwertiges Gewerbe- und Dienstleistungsquartier entstehen soll. Bereits 2001 beschlossen die beiden Städte die Entwicklung des Geländes zu betreiben, wo innerhalb der nächsten 20 Jahre ca. 7.000 Arbeitsplätze entstehen sollen. Geplant ist ein neues Stadtquartier mit einer Mischnutzung aus Produktion, Dienstleistung, Forschung, Bildung und Wohnen. Anfang des Jahres eröffnete hier die erste Kindertagesstätte, in der künftig rund 100 Kinder betreut werden sollen.

Standort: Liesel-Bach-Straße 12, D-71034 Böblingen/Sindelfingen
Architekten: (se)arch Architekten, Stefanie Eberding und Stephan Eberding, Stuttgart
Fotos: Zooey Braun

Foto: Zooey Braun

Weitere Informationen
www.se-arch.de
www.zooeybraun.de
Mittig in diesem neuen Stadtquartier spannt sich ein Park auf, die „Grüne Mitte“, die Fläche rund um die ehemalige Landebahn. Das Kita Gebäude grenzt an diesen Park und bildet den Übergang zur Wohnbebauung. Der Neubau setzt sich aus einem mit Textil umhüllten Kubus und einem gemauerten Geviert zusammen. Neben der Kindertageseinrichtung beherbergt es auch ein Stadtteilzentrum mit Bürgerbüro. Das im Erdgeschoß gelegene Bürgerzentrum öffnet sich unmittelbar zur Promenade, der Eingang der Kindertagesstätte wird dagegen über den rückwärtigen Spielhof erreicht. Beide Eingänge sind überdacht und beide Foyers können bei Bedarf zu einer großzügigen Erschließungsachse zusammengeschaltet werden.
Der ebenfalls im Erdgeschoß gelegene Mehrzweckraum der Kita kann bei Bedarf mit dem Saal des Stadtteilzentrums zusammengelegt werden. Küche, Garderobe und WC-Anlage werden von beiden Institutionen genutzt.

Grundrisse EG + 1.OG, Grafik: se(arch)

Die sechs Gruppen der Kita befinden sich in den drei oberen Geschossen und sind paarweise organisiert. Die Gruppenräume liegen mit Ihren Eingangsnischen an der Spielstrasse, die viel Bewegungsraum für die Kinder bietet. Ebenfalls auf der Spielstraße befinden sich der gemeinsame Essbereich, der Zugang zur vertikalen Erschließung, Atelierräume und Sanitärbereiche. Die Gruppen erhalten jeweils einen Zusatzraum, der zum Toben, Kuscheln und Schlafen dient. Dank der zum Park orientierten Panoramafenster wird auf jeder Etage der Innenraum mit Außenraum verknüpft. Um eine spielerische Orientierung der Kinder im Gebäude zu erleichtern wurden die Gruppen mit unterschiedlichen Farben kodiert.

Foto: Zooey Braun

Foto: Zooey Braun

Die drei Ebenen der Kita sind von einem textilen Fassadenscreen umhüllt, der dem Baukörper ein ruhiges Erscheinungsbild verleiht. Öffnungen wurden gezielt platziert, so verfügt jede Gruppe und jeder Schlafraum über ein Panoramafenster. Andere Öffnungselemente in der Fassade und die Außenbereiche sind von dem Screen umschlossen, der für das einfache und klare Bild des Solitärs sorgt. Von Innen ist er kaum spürbar und lässt Belichtung und Blickbezüge zu. 

Foto: Zooey Braun

Grundrisse 2.OG + DG, Grafik: se(arch


Das Motiv der Pusteblume soll die Analogie zum Thema Fliegen herstellen und an die vergangene Nutzung des Flugfeldes erinnern.
Ein Beitrag von Emilia Margaretha und Peter Popp. Weitere Projekte zum Thema »Bauen für Kinder« finden Sie in unserer Ausgabe 
DETAIL Konzept 2013/3
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Foto: Zooey Braun

Foto: Zooey Braun

Grafik: se(arch)

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