30.06.2010 Jürgen Steffens

ThyssenKrupp Campus eröffnet

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Q2 - das Forum
Das Forum ist der Ort der Gespräche und damit auch der Ort des Austauschs und der Projektarbeit. Im Forum arbeiten internationale Projektteams, hier empfängt der Konzern seine Gäste. Gleichzeitig wird ThyssenKrupp DeliCate in diesem Gebäude die auf dem Campus arbeitenden Mitarbeiter und ihre Besucher mit Mahlzeiten versorgen. Das Forum vereint zudem die unterirdische Logistik für den gesamten Campus unter seinem Dach.

Daneben entfaltet das Forum seinen Flair über spannungsvolle Raumabfolgen: Ein- und zweigeschossige Bereiche lösen einander ab. Die drei Hauptebenen werden an mehreren Stellen durch gemeinsame Lufträume unterschiedlicher Höhe zusammengefasst. Das räumliche Erlebnis und die hohe Funktionalität verleihen dem Forum seinen Reiz und machen es damit zum Magneten auf dem Campus.
Gebäude Q5 und Q7
Auch bei den Gebäuden Q5 und Q7 spielt die skulpturale Gliederung der Gebäudemasse als gestalterisches Element eine zentrale Rolle. Die zwei L-förmigen Baukörper, die gemeinsam ein Gebäude bilden, erhalten ihre räumliche Gliederung nicht zuletzt durch Rücksprünge im Erdgeschoss. Durch tiefe Einschnitte in die Kubatur der Obergeschosse in Form von Loggien oder Wintergärten gewinnen die Gebäude im Vergleich zu herkömmlichen Verwaltungsgebäuden unerwartete Akzente. Die beiden L-förmigen Riegel sind an den Kopfseiten durch Brücken verbunden. Diese erzeugen ebenfalls tiefe Einschnitte in das Gebäudevolumen und geben diesem angenehme Proportionen.

Der Campus im Modell

ThyssenKrupp bezieht sein neues Quartier: Gerade wurde die neue, campusartig organisierte Konzernzentrale in Essen offiziell an den Bauherren übergeben. Kein symbolträchtiger, steil in die Höhe strebender Solitär, sondern eine flächige und flexible Struktur gleichberechtigter Bauten ist entstanden.
Schon im Auslobungstext zum internationalen Architektenwettbewerb war die Leitidee für das ThyssenKrupp Quartier als eines „konsistenten“, in sich geschlossenen Gebäudeensembles umschrieben worden. Eine flächige und auch flexible Struktur gleichberechtigter Bauten, die auf Veränderungsprozesse innerhalb des Konzerns reagieren kann, stand im Fokus der Erwartungen. Vom Begriff des „konsistenten Ensembles“ hin zur Entwurfsidee einer Campusarchitektur war es nur ein kleiner, aber konsequenter Schritt. Der Campus, entworfen von JSWD Architekten aus Köln und dem Pariser Partnerbüro Chaix & Morel et associés, besteht aus einem Gefüge von Einzelgebäuden, eingebettet in einen grünen, baumbestandenen Teppich. Verbunden durch kurze Wege und kleine Plätze säumen die Gebäude die zentrale, alles ordnende Achse mit dem großem Wasserbecken und der „Allee der Welten“. 

Q1, das Headquarter auf dem Campus. Alle Fotos: ThyssenKrupp

Neben diesen übergeordneten städtebaulichen Merkmalen lag großes Augenmerk auf der architektonischen Durcharbeitung der einzelnen Gebäude. Ziel war ein Quartier mit einem möglichst kompakten und homogenen architektonischen Erscheinungsbild. Dieses Bild einer starken Einheit wird sich dem Betrachter einprägen und im besten Fall künftig auch mit der Marke ThyssenKrupp in Verbindung gebracht werden. Auf dem Campus dominieren filigrane Fassadenkonstruktionen aus metallischen Werkstoffen und Glas. Die durchgängige, geschoßhohe Verglasung der Etagen stärkt das Bild von Offenheit und Transparenz. Das Prinzip „Schale - Kern“ Das übergeordnete Gestaltungsmotiv, das auf alle Gebäude des Campus angewendet wird, ist das Prinzip „Schale - Kern“. Was bedeutet das? Alle Gebäude im Quartier sind aus mindestens zwei L-förmigen Einzelbaukörpern zusammengesetzt, die jeweils eine gemeinsame Mitte umschließen. Sowohl beim Headquarter als auch beim Forum und den benachbarten Verwaltungsgebäuden Q5 und Q7 erfährt die Architektur somit eine eindeutige Zentrierung. Es gibt zwei Fassadentypen: Der eine ist in die Mitte orientiert, der andere bestimmt die Außenseite und damit die Wirkung der Gebäude zu den Freianlagen. Diese äußeren Fassaden variieren das Bild der „rauen Schale“: Im Gebäude Q1 sind es die horizontalen Lamellen des außenliegenden Sonnenschutzes, die die „raue Schale“ ausprägen. Auch im Forum ist der äußere Sonnenschutz Träger des architektonischen Gedankens – hier verkörpern die leicht gekanteten Lochbleche aus Edelstahl die durchgängige Gestaltungsidee. Bei Q5 und Q7 ist der Gedanke der „rauen Schale“ als spielerische Struktur horizontaler und vertikaler Edelstahllamellen ausgebildet. Den Fassaden von Atrien und Höfen liegt eine andere Gestaltungsidee zugrunde: Hier sind es großformatige, farbige Glattbleche, die den Fassadenabschluss bilden. Fenster zur Belichtung der zu den Höfen orientierten Büros sind als großformatige, langestreckte Öffnungen aus den Blechen herausgeschnitten. Beide Fassadentypen haben ihre individuelle Ausstrahlung, ihre Gesamtwirkung aber beruht auf der Überlagerung von Schale und Kern. Die konsequente Anwendung dieses Prinzips auf alle Gebäude des Campus war der Schlüssel zum heute spürbaren homogenen architektonischen Gesamteindruck des neuen ThyssenKrupp Quartiers.

Q1, aus der Distanz vom Park gesehen.

Q1 - das Headquarter Das Headquarter, im Gefüge des Ensembles als Q1 bezeichnet, ist das Herz des neuen ThyssenKrupp Campus. Mit einer Höhe von 50 Metern überragt es alle übrigen Gebäude auf dem Campus, ohne diese unangemessen zu dominieren. Es ist auch nicht seine Höhe, sondern eher seine markante, expressive Form, die dem Gebäude einen hervorgehobenen Status verschafft. Durch die geometrische Verschränkung der unterschiedlichen Volumina um eine gemeinsame Mitte wird nicht nur ein spannungsvolles äußeres Erscheinungsbild erzeugt. Auch im Inneren des Gebäudes entstehen faszinierende Raumabfolgen. Das glasgedeckte Atrium bildet dabei das Zentrum. Es erstreckt sich über 10 Geschosse, zahlreiche Zwischenebenen und Stege gliedern es. Den Raumabschluss nach Norden und Süden, jeweils zur Wasserachse, bilden zwei ca. 28.1 x 25.6 m große, gläserne Landschaftsfenster – eine hauchdünne, entmaterialisiert scheinende Seilkonstruktion, die ausschließlich aus einer einzigen, riesigen Glasscheibe zu bestehen scheint. Neben der architektonischen Gesamtwirkung des Gebäudes und seinen räumlichen Qualitäten spielt der Umgang mit Material und Konstruktion bei seinen Fassaden eine entscheidende Rolle. Am Beispiel des Sonnenschutzes wird deutlich, wie es gelingt, die Architektur des neuen Campus mit der Produktwelt von ThyssenKrupp zu vereinen. Für die Bauelemente des von den Architekten und Planungspartnern entwickelten Sonnenschutzes fanden Edelstahlprodukte des Konzerns Verwendung. ThyssenKrupp als Bauherr hat die Suche nach technisch innovativen Lösungen und das Bestreben, optimale bauliche Standards zu verwirklichen, dabei umfassend unterstützt.

Die Wasserachse bildet den Mittelpunkt des Areals.

ThyssenKrupp bezieht sein neues Quartier: Gerade wurde die neue, campusartig organisierte Konzernzentrale in Essen offiziell an den Bauherren übergeben. Kein symbolträchtiger, steil in die Höhe strebender Solitär, sondern eine flächige und flexible Struktur gleichberechtigter Bauten ist entstanden.
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