22.03.2010

Tradition trifft Nullenergiestandard

Ein künstlicher See in einem ehemaligen Steinbruch bildet den landschaftlichen Rahmen für das neue Somerset Earth Science Centre von Mark Kingsley Architects. Passend zu seiner Nutzung als Schulungs- und Informationszentrum über das lokale Ökosystem erhielt der Neubau ein Nullenergiekonzept, das vor allem Windenergie und Erdwärme zur Versorgung des Gebäudes nutzt.

„High-Tech“ ist gewiss kein Begriff, den man auf Anhieb mit dem Neubau des Somerset Earth Science Centre in der Nähe von Stoke St. Michael in Südwestengland in Verbindung bringen würde. Der Neubau von Mark Kingsley Architects zeichnet sich im Gegenteil durch seine traditionelle Bauweise mit hohen thermischen Massen aus. Eingeschossig und mit einem begrünten Pultdach versehen, kragt er leicht über das Ufer eines künstlich angelegten Sees aus und öffnet sich zu diesem über eine vorgelagerte Holzterrasse.

Foto: J M Collingwood

Die Tragstruktur des Neubaus besteht aus Betonsteinmauern mit niedrigem Zementgehalt, einer Bodenplatte aus Ortbeton sowie Pfahlfundamenten. Pendelstützen aus Holz tragen das Dach aus FSC-zertifiziertem Brettschichtholz. Die Außenverkleidung der Massivwände besteht aus einem regional vorkommenden, relativ dunklen Kalkstein, Dachverschalung und Terrassenbelag aus Zedernholz.

Foto: J M Collingwood

Foto: www.pedropegenaute.com

Gleichsam im Brennpunkt des Bogens, den der Neubau beschreibt, erhebt sich dessen Haupt-Energiequelle: eine Windkraftanlage, die zwischen 13.000 und 17.000 kWh Strom pro Jahr liefern soll, erhebt sich auf einer Insel mitten im See. Grundlage des Nullenergiekonzepts sind darüber hinaus eine dichte Gebäudehülle (geprüfter Luftwechsel: 2,5 m3/m2h bei 50 Pa) , ein Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung und eine Wärmepumpe, die das Wasser des Sees als Wärmequelle nutzt. Besonderes Augenmerk legten Mark Kingsley Architects auf das Tageslichtkonzept: Alle Bereiche im Gebäude erreichen einen relativ hohen Tageslichtquotienten von 4%. Ferner wurde für den Neubau ein Wassermanagement-Konzept entwickelt, das wasserlose Urinale, Wasserspararmaturen und Toiletten mit „Dual-Flush“-Technologie kombiniert.

Zeichnung: Mark Kingsley

Ergebnisse aus dem Gebäudemonitoring liegen noch nicht vor, doch die Berechnungen der Architekten ergaben, dass der Somerset Earth Science Centre übers Jahr gesehen weniger Energie verbraucht, als er aus erneuerbaren Quellen selbst gewinnt.

Foto: Mark Kingsley

Foto: arquitecturasostenible.es

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