Transluzente Hülle: Institutsgebäude in Jena
Foto: Jörg Hempel Photodesign
Das heutige Leibniz-Institut in Jena blickt auf eine fast 70-jährige Geschichte zurück. Im Zuge seiner Umstrukturierung erhielt der Bereich Alternsforschung einen Neubau, der einige im Laufe der Jahrzehnte errichtete Institutsgebäude ergänzt. Er umfasst nicht nur 14 neue Labore, sondern auch Seminar- und Veranstaltungsräume, eine Bibliothek und eine Versuchstieranstalt. Mit dem Ziel, teamorientierte, kommunikative Räume zu schaffen und den wissenschaftlichen Austausch der einzelnen Forschergruppen zu fördern, wurde die Organisationsstruktur der Labore von Grund auf neu gedacht. Das Ergebnis ist eine fließende Raumlandschaft: Als offene Raumzonen konzipiert und nur durch Kerne gegliedert, stehen die hochinstallierten Labore in direkter Sichtbeziehung zu den dazugehörigen Büros und den Protokolliertischen entlang der Nordfassade.
Der inneren Offenheit entspricht die semitransparente Gebäudehülle aus geschosshoher Verglasung und vorgehängter Membran. Das beschichtete Glasfasergewebe ermöglicht eine blendfreie Streuung des Tageslichts, lässt aber für die Nutzer dennoch eine nahezu ungehinderte Aussicht zu. Je nach Tageszeit und Witterung verändert sich das Erscheinungsbild von monolithisch-geschlossen über verschiedene transluzente Zwischenstufen bis fast transparent. Darüber hinaus wirkt der Zwischenraum der Doppelfassade als thermischer Puffer.
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Weitere Informationen:
Mitarbeiter Entwurf und Planung (Archiscape): Ulrike Bräuer, Karin Hübner, Katrin Majer, Klaas Jahnke, Jens Ritter, Christian Bruna, Dirk Rittberger, Alois Kobzik
Mitarbeiter Ausführung (hks): Steffen Pauligk, Andreas Kieser, Anja Schnurr, Daniel Wöffen, Jens Flemming, Sascha Dörnfeld, Erika Ködderitzsch