08.04.2010 Tim Westphal

Velux Model Home 2020 Auftaktveranstaltung

Das nagelneue IBA-Dock in Hamburg – die offizielle Eröffnung ist erst im Mai – war Ende März 2010 Schauplatz einer ersten wichtigen Präsentation. Das „Model Home 2020“ von Velux, das der Fach- und Publikumspresse auf dem Schwimm-Dock vorgestellt wurde, ist eines der zukunftsweisenden Projekte, die im Rahmen der Bauausstellung in Hamburg bis 2013 realisiert werden sollen.

Die Lage des IBA-Docks am Müggenburger Zollhafen, direkt gegenüber vom Auswanderermuseum BallinStadt im Stadtteil Hamburg Veddel ist mit Bedacht gewählt: Es steht für einen neuen Umgang mit der Hochwassergefahr in Hamburg. Der Ponton ist an Dalben befestigt, an denen er sich mit der Tide täglich 3,5 Meter auf und abbewegt. Sollte eine Sturmflut kommen, schwimmt das Dock mit dem Wasser auf. Das Gebäude passt sich so der Natur an – eine behutsame Herangehensweise an das Bauen in Hochwasserlagen, die die Naturgewalten respektiert.

Mit dem „Model Home 2020“ hat sich Velux zur Aufgabe gemacht, eine Doppelhaushälfte aus den 1950er Jahren unter energetischen Aspekten komplett zu sanieren. Dabei sollen die heute zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten zur Energieeinsparung maximal genutzt und die Wohnqualität nachhaltig gesteigert werden. Von der Vakuumwärmedämmung über eine Erdwärmeanlage, die Verbesserung des Tageslichteinfalls durch zahlreiche Dachwohnfenster bis hin zur aktiven Nutzung der Sonnenenergie durch eine Photovoltaikanlage reicht die Bandbreite.

Die Planung basiert auf einem weiterentwickelten Gewinnerentwurf eines Studentenwettbewerbs, den Velux im Jahr 2009 an der TU Darmstadt ausgelobt hatte. Auch die zweite Doppelhaushälfte, die sich in Privatbesitz befindet, wurde von den Studenten beplant. Sie wird jedoch mit deutlich geringerem Aufwand und unter dem Aspekt „Kosteneffizienz“ modernisiert werden. Der Geschäftsführer der IBA Hamburg, Uli Hellweg zu dem Projekt, das fester Bestandteil der IBA ist: „Wir unterstützen die Idee des Experiments Model Home 2020 bei der Frage nach dem Wohnen der Zukunft ökologische, ökonomische und soziokulturelle Gesichtspunkte gleichermaßen einzubeziehen.“

Das Projekt im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg steht beispielhaft für eine der größten Herausforderungen an Architekten und Planer in der nahen Zukunft: der energetischen Sanierung von bestehenden Ein- und Mehrfamilienhäusern in Städten und Gemeinden. So verwundert es auch nicht, dass der am Donnerstag eigens für die Fach- und Publikumspresse organisierte Vorort-Termin an der Baustelle in Wilhelmsburg auch bei den Anwohnern auf reges Interesse stieß. Der neue Doppelhaushälften-Eigentümer Velux hatte alle Anwohner zum Besichtigungstermin mit Umtrunk eingeladen. Eine nette Geste, die zeigt dass hier ein bewusstes Miteinander entstehen soll, dass vielleicht auch den einen oder anderen Nachbarn zur Sanierung seines eigenen Hauses anregen könnte.

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