23.03.2007

Vergessene Moderne - Zeitgenössische Fotografie von Niclas Förster


DAZ, Deutsches Architekturzentrum, Niclas Förster

Zeitgenössische Fotografie von Niclas Förster zeigt das Deutsche Architektur Zentrum in Berlin vom 30. März bis zum 25. April 2007 im Taut Saal.

Von Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1930er Jahre war Breslau als damals viertgrößte Stadt des Deutschen Reiches eines der Zentren des Neuen Bauens. Über die bekannten Bauten der Architekturgeschichte wie die Jahrhunderthalle von Max Berg oder das Kaufhaus Petersdorff von Erich Mendelsohn hinaus ist das heutige Wroclaw reich an nicht minder bedeutender Architektur dieser Zeit sowie einigen für die Entwicklung der Moderne maßgebenden Referenzbauten wie dem Wasserhebewerk des englischen Ingenieurs James Moore.

Die Breslauer Kunstgewerbeschule - seit 1911 Kunstakademie - mit ihrem Direktor Hans Poelzig (1906-16) nahm mit der Einrichtung von Werkstätten fortschrittliche Lehrmethoden des Bauhauses vorweg und forcierte eine Zusammenarbeit von Künstlern und Architekten, die sich auch heute noch an den Bauten der Zeit ablesen lässt. Hier unterrichteten August Endell, Adolf Rading, Hans Scharoun und Heinrich Lauterbach. Diese "Großen", wie auch ihre Schüler Heinrich Tischler, Moritz Hadda, Hugo Leipziger und Albrecht Jäger u.a. hinterliessen eine Vielzahl bemerkenswerter Siedlungen, Wohn- und Geschäftshäuser, Handels- und Industrie- sowie Schul- und Sportbauten, die vom reformerischen Geist der Zeit zeugen.

Dass erstaunlich viele dieser Zeugnisse den Zweiten Weltkrieg sowie den jahrzehntelangen Verbleib hinter dem eisernen Vorhang überdauert haben und in welchem Zustand sie sich heute befinden, dokumentieren die Fotografien von Niclas Förster, die im Zusammenhang mit der Arbeit an dem Buch "Wroclaw/Breslau - Die Architektur der Moderne" (Herausgeber: Konstanze Beelitz, Niclas Förster, Wasmuth-Verlag Tübingen, Via Nova-Verlag Wroclaw, 2006) entstanden sind. Die Fotografien sind in einer Sachlichkeit aufgenommen, die den Geist und den Stilkanon der Entstehungszeit einfangen, dabei aber das heutige Polen und den Gebrauch der Objekte nicht auslassen.

Niclas Förster, Dipl.- Ing. Architekt, geb. 1969 in Hamburg, studierte Architektur an der Muthesiusschule Kiel und der UdK Berlin. 2002 realisierte er den Dokumentarfilm "Tel Aviv- Transformation/ Experiment" über die Bauten emigrierter jüdischer Architekten in Palästina >> mehr unter daz.de
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