
Viel Arbeit für fast nichts: Gerichtssanierung in Brixen
Das Gebäude hat seine Ursprünge bereits im Mittelalter, als es kurzzeitig Wohnsitz der Brixener Fürstbischöfe war. Später residierten hier Stadthauptmänner, Stadtrichter und kurzzeitig auch eine Erzherzogin von Innsbruck, bevor das Haus 1803 zum Amtsgebäude umgenutzt wurde. Das erste Obergeschoss war erst 2009 zum letzten Mal instand gesetzt worden. Einige unpassende Einbauten wie ein Glasgeländer im Treppenhaus oder ein wenig ansprechender Parkettboden blieben jedoch.
Bei der neuerlichen Sanierung konzentrierten sich die venezianischen Architekten darauf, den Raumeindruck und die Dekorationen aus der Zeit vor 1803 so weit als möglich wiederherzustellen. Neu hinzugekommene Elemente sollten möglichst nur für Eingeweihte als solche erkennbar sein. Die Treppenläufe wurden durch massive Brüstungen mit wulstartigen Handläufen ergänzt, die postmoderne Haustür wich einer Glastür mit schwerem Holzrahmen und auf den Böden wurden Lärchendielen verlegt. Neu sind auch einige Innentüren aus astigem Zirbenholz mit überbreiten Laibungen. Filigran und doch raumgreifend gestalteten die Architekten hingegen die Beleuchtungskörper. Auf ihrer Website resümieren Carlana Mezzalira Pentimalli die Sanierung wie folgt: »In some cases, our job is to do nothing. But that ‚nothing’ requires a lot of work.«