14.02.2012 Hildegard Wänger

Von der Trennwand zum multifunktionalen Schrankwand-System

Trennwände sind aus modernen Bürolandschaften nicht mehr wegzudenken und übernehmen längst mehr Funktionen als das schlichte Abteilen von Räumen. Einer der Spezialisten in diesem Bereich ist Strähle Raum-Systeme GmbH. DETAIL-Redakteurin Hildegard Wänger sprach mit Werner, Paul und Florian Strähle über Trends und die neuesten Entwicklungen des Unternehmens.

Trennwände sollen nicht trennen, sondern verbinden, erklärt Werner Strähle, Gründer des gleichnamigen Unternehmens. Seit mehr als 40 Jahren fertigt der im schwä­bischen Waiblingen ansässige Spezialist Trennwandsysteme und liefert diese auf Baustellen in ganz Europa und auch darüber hinaus. Wurden in den 1960er Jahren die ersten Trennwände noch aus Holz gefertigt, so ist heute Glas das bestimmende Element. Doch während sich das Material gewandelt hat, hat sich an der Konstruktion der Trennwände nicht viel verändert. Die Basis bildet ein selbsttragendes Stahlskelett, das Werner Strähle 1986 zum Patent angemeldet hat. »Unser ursprüngliches Produkt hat sich über Jahrzehnte bewährt, daran kann man eigentlich auch nichts verbessern. Vielleicht werden wir die Rahmen in Zukunft noch etwas schmäler machen«, sagt Werner Strähle. Den »freidimensionalen Raum« nennt Strähle sein Konzept für Trennwandsysteme und verspricht dabei eine nahezu unbegrenzte Gestaltungsfreiheit gepaart mit einfachstem Ein- und Umbau. Die Basis dafür bildet ein ganzheitlicher Produktansatz, der den Lebensraum Büro mit all seinen Anforderungen an Schall- und Brandschutz, Raumakustik, Klima, Licht und Organisation berücksichtigt.

Florian, Werner und Paul Strähle (von links) steuern das Familienunternehmen, das im vergangenen Jahr sein hundertjähriges Bestehen feierte.

Die Wurzeln von Strähle reichen fast genau 100 Jahre zurück. 1911 gründete Paul Strähle, der Großvater von Werner Strähle, einen Schreinereibetrieb in Waiblingen, in dem später auch sein Sohn Paul gearbeitet hat. Als Paul Strähle 1945 im Krieg vermisst wurde, drängte der Großvater darauf, dass sein Enkel Werner den Betrieb übernimmt. Werner Strähle studierte Holztechnik an der FH in Rosenheim und übernahm 1967 als erst 23-jähriger die Schreinerei mit fünf Mitarbeitern. Die Idee, sich auf Trennwände zu spezialisieren, kam dem jungen Unternehmer als auf einer Baustelle von einer anderen Firma Trennwände in Holzständerbauweise geliefert wurden. »Das können wir auch – und sogar besser, habe ich damals gedacht«, erinnert sich Werner Strähle. Bald folgte der erste Großauftrag für ein neues Verwaltungsgebäude in Ditzingen. Seit in den 1960er Jahren die ersten größeren Verwaltungsbauten entstanden sind, hat sich die Arbeits- und Bürowelt beständig verändert. Immer noch sind Architekten, Bauherren und Unternehmen auf der Suche nach der optimalen Arbeitsplatzsituation. Wirtschaftlich, menschlich und natürlich auch nachhaltig soll sie sein. Vom Einzel- und Großraumbüro über Shared Desk bis hin zum Mobile Office reichen die Lösungen. »Ich denke, eine gute Basis ist das Kombibüro, das in den 80er Jahren aus Skandinavien zu uns kam. Eine Verbindung von abgeschlossenen Einzel- oder Zweierbüros mit offenen Kommunikationsbereichen«, erklärt Werner Strähle. Diese Einschätzung entspricht auch den aktuellen Studien. Demnach arbeiten Menschen heute lieber in Einzel- oder Zweierbüros, schätzen die Kantine oder Teeküche für den schnellen Kommunikationsaustausch und legen größten Wert auf gutes Licht, Schallschutz und ein angenehmes Klima an ihrem Arbeitsplatz.

Trennwände bei Strähle werden heute in Glas ausgeführt, aber auch andere Oberflächen, z.B. Holz, Aluminium, Melamin oder Stoff sind möglich. Die flexiblen Trennwände basieren auf dem patentierten Strähle-Stahlprofilständer mit integrierter Einhängevorrichtung für Organisationselemente, auf Pfosten-Riegel-Systemen und Ganzglaslösungen.

Alles Anforderungen, auf die man bei Strähle gut vorbereitet ist. Denn längst können die beständig weiter entwickelten Trennwandsysteme mehr als nur Räume unterteilen. So genannte Raum-in-Raum-Systeme schaffen eigene Räume, die immer wieder umgestaltet und umgruppiert werden können, und multifunktionale Schrankwände bieten integrierte Klima- und Lichtlösungen sowie Schallabsorption. Bei aller Funktionalität hat man bei Strähle stets auch die Gestaltungs- und Verarbeitungsqualität fest im Blick. »Auf ein Minimum reduzierte Profile, hochwertige Oberflächen und verdeckt liegende Befestigungen sind ausschlaggebend für den ästhetischen Gesamteindruck, den eine Strähle-Wand vermitteln soll«, ergänzt Paul Strähle. Trotz Serienproduktion wird jeder Auftrag in den beiden Strähle-Werken in Waiblingen und Borkheide nach den individuellen Bedürfnissen des Kunden gefertigt. Ein großer Vorteil, der sich auch bei Revitalisierungen und Sanierungen zeigt. Moderne Testlabors und eine eigene Akustikwerkstatt ermöglichen dabei das Simulieren unterschiedlichster Szenarien wie z.B. die Lärmbelästigung durch einen Jumboüberflug. Florian Strähle, der jüngere der beiden Söhne, sieht in dieser kundenorientierten Arbeit eine willkommene Herausforderung. »Die Anstöße, die von Seiten der Kunden und des Markts kommen, sind zusammen mit unseren eigenen Ideen wichtig für die Entwicklung unseres Unternehmens«, erklärt er. Und dass der ältere Sohn Paul Architekt ist und einige Jahre in namhaften Architekturbüros gearbeitet hat, bevor er 2009 die Geschäftsleitung übernahm, nützt dabei sicher auch.

Das in sich geschlossene Raumgliederungs-­System »T-Kubus« kann je nach Bedarf umgestaltet und neu platziert werden, um auf veränderte Arbeitsformen und Unternehmensstrukturen räumlich reagieren zu können.

Als multifunktionales Trenn- und Schrankwandsystem verbindet »MTS« die beiden Komponenten Schrank und Wand. Der Schrank dient als Raumteiler und integriert als zusätzliche Funktionen die Licht- und Klimatechnik. Damit soll das System integrale Planungskonzepte unterstützen, die zum Ziel haben, durch intelligente Verknüpfung von Gebäudestruktur und dezentraler Technik, Energie und Ressourcen zu sparen.

Als multifunktionales Trenn- und Schrankwandsystem verbindet »MTS« die beiden Komponenten Schrank und Wand. Der Schrank dient als Raumteiler und integriert als zusätzliche Funktionen die Licht- und Klimatechnik. Damit soll das System integrale Planungskonzepte unterstützen, die zum Ziel haben, durch intelligente Verknüpfung von Gebäudestruktur und dezentraler Technik, Energie und Ressourcen zu sparen.

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