20.07.2009 Axel Dürheimer

Von Enterprise und Weltraumbahnhöfen

Anlässlich des 40sten Jahrestages der ersten Schritte eines Menschen auf dem Mond hat DETAIL.de das architektonische Auge Richtung Kosmos gerichtet. Welche Weltraum-Projekte stehen an, bei denen auch Architekten gefragt sind?
Enterprise

Innenraum der Enterprise von Architecture and Vision

Das schweizerisch-italienische Designerteam von „Architecture and Vision“ präsentierte vergangene Woche erste Entwürfe des Innendesigns der „Enterprise“, ein Raketenflugzeug, welches von der TALIS Enterprise Gruppe bis Ende 2013 gebaut wird. Bis zu sechs Passagiere oder wissenschaftliche Nutzlast soll dann suborbital ins All – genauer auf 125 km Höhe – befördert werden.
Der Flug ins All bringt Beschleunigungskräfte und fünf Minuten Schwerelosigkeit mit sich, Eigenschaften also, die sich auch im Design des Innenraums wiederfinden müssen. So sieht der Entwurf von „Architecture and Vision“ ergonomische Sitze, die sich in der schwerelosen Flugphase nach unten neigen, genauso vor wie den Einsatz blendfreier Materialien im Innenraum. Damit soll der Blick auf den blauen Planeten nicht getrübt werden. Eingelassene, hinterleuchtete Griffmulden erlauben den Passagieren, sich in der schwerelosen Phase festzuhalten. Spezielle Anzüge sowie leichte Helme mit Sauerstoffmasken bieten Sicherheit im Falle einer Dekompression in großer Höhe. All diese Komponenten wurden in enger Zusammenarbeit mit den Ingenieuren des Raumschiffs ausgearbeitet.
Der erste Prototyp der „Enterprise“ soll im August 2009 abheben. Das Flugzeug ist unbemannt und wird manuell als auch per Computer ferngesteuert.

Weltraumbahnhof in New Mexico
Tatsächlich gebaut wird seit einem Monat an einer anderen Vision in New Mexico: Der erste kommerziell genutzte Weltraumbahnhof der Welt. Nach Plänen von Lord Norman Foster entsteht jetzt der rund 130000 Euro teure „Spaceport America“ für die Weltraum-Fluggesellschaft Virgin Galactic in der Nähe des Ortes Upham. Das Terminal, dessen Grundstein am 19. Juni 2009 gelegt wurde, wird ein flaches Hightech-Gebäude, das im Inneren Platz für eine Abflughalle, Umkleidekabinen, ein Kontrollzentrum sowie eine Kantine bietet. Große Aussichtsfenster sollen nach Fertigstellung 2010 die Besucher von der Abflughalle auf das rund 70 Quadratkilometer große Areal des Spaceports und natürlich auf die an- und abfliegenden Raumschiffe blicken lassen.

Quelle: Spaceport America

Ab 2010 sollen von hier aus 15.000 Passagiere pro Jahr ins All starten und für sechs Minuten die Schwerelosigkeit in rund 100 Kilometer Höhe erleben. Kostenpunkt: rund 200.000 Euro.
Also dann frei nach Mr. Spock: „Friede und langes Leben“

Quelle: Spaceport America

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