30.08.2009 Axel Dürheimer

Welche Marketing-Maßnahmen funktionieren für Architekten?

Wie realitätsnah sind Tipps zur Öffentlichkeitsarbeit für Architekten? Diese Frage stellte sich Manfred Hlina von der FH Salzburg in seiner Diplomarbeit und untersuchte in diesem Zuge die Empfehlungen von Ratgebern auf ihre Sinnhaftigkeit. Als Ergebnis standen Handlungshinweise, die vor allem für Klein- und Kleinstbüros interessant seien dürften.
Ziel seiner Untersuchung war die Klärung der Realitätsnähe von Hinweisen aus der Literatur. In drei Untersuchungsphasen – Experteninterviews, Analyse von Marketingratgebern zum Thema, Online-Befragung von Architekturbüros – wurden die Tipps geprüft.
Die Experteninterviews ergaben, dass die Frage ob ein Architekt oder eine Architektin Marke werden kann, durchgehend bejaht wurde. Auch mit einer Markenentwicklung und Positionierung zusammenhängende mögliche kommerzielle Vorteile wurden von der Mehrzahl der Interviewpartner und -partnerinnen eingeräumt. Marketing und Markenbildung sind also nach Ansicht der Befragten mit dem Berufsalltag von Architektinnen und Architekten vereinbar.
Die Literatur-Analyse der wichtigsten deutschsprachigen Marketingratgeber für Architektinnen und Architekten führte zur Fokussierung der Untersuchung auf Öffentlichkeitsarbeit. Welche Empfehlungen aber tatsächlich in der Praxis funktionieren, zeigte sich in der Online-Befragung von über hundert österreichischen und deutschen Architekturbüros.
Hier die nach der Untersuchung wichtigsten Handlungshinweise für Klein- und Kleinstbüros:
1. Büro-Analyse: Grundlage um Potential und Material für Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen zu finden, ist die Analyse des eigenen Büros und des Umfeldes.
2. Networking: Durch Kooperationen und Netzwerke könnten Veranstaltungen und Aktionen mit mehr Gewicht organisiert werden. Das wiederum kann zu mehr öffentlicher Aufmerksamkeit, Interesse von Seiten der regionalen Presse und weiterer Multiplikatoren führen. Darüber hinaus können Kooperationen und Mitgliedschaften in Vereinen und Verbänden starke Auftragsbeschaffungswege sein.
3. Verbesserung des Images: Dabei ist nicht nur das eigene Image gemeint, sondern vor allem das des Architektenberufs innerhalb der Bevölkerung. Deshalb sollte das wesentliche Ziel aktiver Öffentlichkeitsarbeit die Steigerung der Bekanntheit und Verbesserung des Berufsimages sein. Dementsprechend muss dieses deutlich vor dem Ziel der Auftragsbeschaffung stehen.
4. Regionale Medien: Hier sollten die Kontakte zur örtlichen Tageszeitung verbessert werden. Deshalb sollte das Büro oder das Geschehen um und in Verbindung mit dem Büro gezielt nach Nachrichten untersucht werden, die für die regionale Berichterstattung von Interesse sein könnten.
5. Empfehlungen und Mundpropaganda: Das Büro muss, wenn es das nicht bereits tut, an gezieltem Vertrauensaufbau vor allem gegenüber der eigenen Bauherrn arbeiten. Dies könnte durch intensiven, regelmäßigen Dialog, über den gesamten Zeitraum der Zusammenarbeit erreicht werden.

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