03.12.2012 gfx3@detail.de

Werkstoff optimiert architektonischen Anspruch und Raumkonzept

Im Zuge einer Neuinterpretation ihres Images hatte die Landesbank Baden-Württemberg beim Stuttgarter Architekturbüro Wittfoht für Erdgeschoss und erstes Obergeschoss der Filiale in der Stuttgarter Königstraße eine zeitgemäße Gestaltung in Auftrag gegeben. Der Mineralwerkstoff »Hi-Macs« spielte dabei für die Ausgestaltung diverser Raumdetails eine wesentliche Rolle.

Als leitendes Ordnungsprinzip haben die Architekten den Kreis gewählt. Eine in diesem Fall äußerst adäquate Form: Es ging darum, ein Raumkonzept für reibungsfreie Arbeitsabläufe und Kundenkontakte in der Bank zu finden – Architektur als ein Ordnen sozialer und geschäftlicher Beziehungen. Zudem ist der Kreis ein finanzwirtschaftlich mehr als naheliegendes Symbol für die Kreisläufe im Bankwesen. Die Integration des Münzkabinetts (vorher am Kleinen Schlossplatz) mit seinen runden Exponaten in zylinderförmigen Vitrinen fügt sich zudem sinnstiftend in das Ordnungsprinzip.

Der architektonische Auftritt der Bank im städtischen Raum durch die Neugestaltung der Glasfassade zeugt von einem neuen Kundenverständnis. Dahinter liegt, zwischen SB-Halle und Servicebereich, ein Raumteiler, in dem bankspezifische Nutzungen wie Geldautomaten und Schließfächer integriert sind. Durch die gezielte Setzung von Lichtvouten wurde dieser Wand aus Hi-Macs unerwartete Leichtigkeit verliehen. Die Farbe Weiß Lucent Opal betont nicht nur die spezifischen Eigenschaften des Mineralwerkstoffes, sondern suggeriert auch durch seine Transluszenz eine Wertigkeit, die an Alabaster erinnert. Um Bereiche besonders hervorzuheben und große Wandflächen optisch zu brechen, fanden auch Braun- und Grautöne Verwendung. Die Verarbeitungseigenschaften von Hi-Macs zeigen sich auch im SB-Bereich: Aus dem thermisch verformbaren Werkstoff wurde eine aus der Wand herauswachsende Taschenablage unter den Automaten geformt.

Alle Fotos: Andreas Körner, D-Stuttgart

In der Eingangshalle wurde die ehemals rechteckige Galerie zwischen Erdgeschoss und erstem Obergeschoss geschlossen. Ein neuer verkleinerter, runder Deckenausschnitt prägt nun den Raum. Beim Betreten wird der Besucher tendenziell nach links in Richtung Empfangstheke, Kassen und Servicetheken geleitet, die in ebenfalls in Hi-Macs realisiert sind. Durch die runde Deckenöffnung wird die starke Horizontalität der Eingangshalle aufgebrochen. Drei verschieden große Leuchtringe pendeln, asymmetrisch angeordnet, ober- und unterhalb des Deckenauges von der Decke des ersten Obergeschosses herab. Die Ringe verstärken die Sogwirkung der Öffnung und schaffen den Bezug zum Münzkabinett im Obergeschoss. Das Lichtkonzept der Architekten setzt sich aus vier Lichtsituationen zusammen: Lichtvouten an den Wänden, Langfeldpendelleuchten, Leuchtringen und der akzentuierenden Vitrinenbeleuchtung. Da alle innenarchitektonischen Eingriffe aus Hi-Macs in der Farbe Lucent Opal gefertigt wurden, verbinden sich die verschiedenen Bankbereiche zu einem optischen Kontinuum, das sich von der Empfangstheke in der Eingangshalle, über den SB- und Ser­vicebereich im Erdgeschoss bis zu dem Münzkabinett im Obergeschoss erstreckt. Zylinderförmige Vitrinen im EG und OG scheinen im Raum zu schweben und zeigen Teile der Münzsammlung. Fugenlose Glashauben bedecken dabei den geschlossenen Unterbau. Lichtauslässe in den darüber hängenden Deckenzylindern bringen die Auslage zum Strahlen.

www.himacs.eu

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