Privatsphäre ist ein hohes Gut in dichtbesiedelten Städten - Helligkeit durch Tageslicht ebenso. Statt mit hohen Hecken oder Mauern Sichtschutz zu erzeugen, ist diese Stadtvilla im niederländischen Leiden von einem Fassadenschirm umgeben.
Die Villa vom Rotterdamer Büro
PASEL.KÜNZEL ARCHITECTS steht in einem der größten privaten Wohnungsbauprojekte der Niederlande in Nieuw Leyden, auf einem ehemaligen Industrieareal mitten in der historischen Stadt Leiden.
Das Projekt setzt sich in erster Linie mit dem Thema der Privatsphäre auseinander: Der Fokus liegt auf den Ein- und Ausblicken, auf verschieden privaten Außenräumen sowie auf den räumlichen, visuellen und akustischen Wechselwirkungen, die zwischen zurückgezogenem Refugium und Leben in der Stadt entstehen.
Das räumliche Konzept basiert auf einem geschosshohen Fassadenschirm, der die Grundstücksgrenzen nachfährt, während das Gebäudevolumen vor- und zurückspringt. Die so entstehenden Zwischenräume ergeben private Außenräume mit überraschend verschiedenartigen Qualitäten.
Die Lärchenholzlamellen des Fassadenschirmes sind in zwei unterschiedlichen Winkeln montiert, wodurch dem Passanten nur kurze synkopische Eindrücke der 'Innenwelt' ermöglicht werden, während aus den Innenräumen, dem Wohn- und Musikzimmer der Blick frei nach außen schweifen kann. Subtil wird eine facettenreiche und dynamische Beziehung zwischen öffentlich und privat aufgebaut.
Das Gebäude selber ist aus der Diagonalen heraus entwickelt: Die verschiedenen Bereiche des Hauses korrespondieren über die Außenräume miteinander. Es entsteht so eine spürbare Verbindung zwischen Terrassen, Patio, Garten und den Innenräumen.
