24.11.2013 Peter Popp

Ephemere Installation: Pavillon von SO–IL

Das 2008 gegründete New Yorker Büro SO–IL Solid Objectives steht für eine intellektuell geprägte Architektursprache, die ihre Lust am Experiment in stringent und präzise ausformulierte Entwürfe gießt. Für die fünfte Architektur-Biennale in Peking 2013 entwickelten Florian Idenburg und Jing Liu eine seriell gefertigte Überdachung aus Streckmetall, die die Frage aufwirft wie flüchtig eine Struktur sein darf, um noch als schützende Bedeckung wahrgenommen zu werden.
Architekten: SO–IL, Solid Objectives (Florian Idenburg, Jing Liu, Ilias Papageorgiou, Iannis Kandyliaris, Nile Greenberg, Tianci Han, Dichen Ding)
Engineering Design Team: A. Zahner Co, Schlaich Bergermann Partner (Michael Stein), SO–IL (Jing Liu, Lee Ann Custer, Ilias Papageorgiou)
Standort:
Olympiapark Peking, China

Foto: Courtesy SO–IL

Modellstudien

Fotos: Courtesy SO–IL

Ab wann wird eine räumliche Konstellation zum Raum? Wie porös darf eine Gebäudehülle sein, um dem Bedürfnis nach Behausung zu genügen? SO-IL widmeten sich diesem Thema bereits mit der im letzten Jahr fertiggestellten Kukje Gallery, einem Galeriegebäude in Seoul, deren faltenfreier Überwurf aus Edelstahlringen die Grenzen des eigentlichen Gebäudes verwischt. Die im Oktober 2013 fertiggestellte Installation "Spiky" treibt dieses Gedankenspiel noch weiter. "Spiky" ist Pavillon, Überdachung, Installation und Landschaftselement zugleich. Das Objekt besteht aus zunächst zweidimensionalen, seriell gefertigten, quadratischen Elementen aus Streckmetallgitter. Kreisförmig gesetzte Schnitte ermöglichen eine dreidimensionale Verformung, indem das Metall auseinandergezogen und am höchsten Punkt durch Aufhängung an einem Stahlrohr fixiert wird. Zwischen neun und fünfundzwanzig Module lassen sich so zu einer expressiv geformten Dachlandschaft addieren.

Foto: Courtesy SO–IL

3D Modell-Diagramm, Grafik: SO-IL

Montage, Fotos: Courtesy SO–IL

Foto: Courtesy SO–IL

Die räumlich flüchtige Anmutung zwischen außen und innen, oder je nach Standpunkt offen und geschlossen, wird noch gesteigert durch Brechungen und Spiegelungen auf der filigran "gewirkten" Metallhülle. Diese programmatische Vieldeutigkeit regt an zu Gedankenspielen und macht "Spiky" zu einem gelungenen und visuell aufregenden Experiment, das die gerne gestellte Frage, ob diese Installation noch Architektur oder bereits Kunst sei in den Hintergrund treten lässt.  Peter Popp

Foto: Courtesy SO-IL

2D Pattern, Grafik: SO-IL

Gesamtaufsicht, Grafik: SO-IL

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DETAIL 2013/11
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